Kein Grund für Konjunkturpessimismus
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Nach einem holprigen Wochenstart konnten sich die Aktienmärkte am Donnerstag und Freitag deutlich erholen und die Woche mit einem Plus von 1,2% gegenüber dem Weltindex beenden. Europa (STOXX +1,7%) und die USA (S&P500 +1,5%) entwickelten sich freundlicher, während die asiatischen Märkte die Gesamtperformance drückten. Für die positive Entwicklung sorgten freundliche Konjunkturdaten, die zudem vom weiter fallenden Ölpreis Unterstützung erhielten. Zudem war der Beginn der US-Unternehmensberichtssaison mit Alcoa vielversprechend. In den USA setzte die Technologiebörse Nasdaq zu einem regelrechten Kursfeuerwerk an und brach aus einer mehrmonatigen Seitwärtsbewgung nach oben aus. Den Zündstoff dazu lieferte Apple mit der Einführung des iPhones. Im Gegensatz dazu konnten Gewinnwarnungen von Motorola und AMD der Nasdaq nichts anhaben. In Europa profitierte der STOXX-Technologieindex davon jedoch nicht, da sich die enttäuschende Berichterstattung von SAP mit einer Kurseinbuße von knapp 10% negativ auswirkte. Der Technolgieindex tendierte nahezu unverändert. Auch die Energiewerte lagen mit -0,2% wegen des rückläufigen Ölpreises schwach im Markt. Letztendlich waren die Ölwerte mit ihren bedeutenden Marktgewichten dafür verantwortlich, dass die Gesamtmärkte nicht stärker zulegen konnten. Auf der Gewinnerseite standen Rohstoffwerte mit +5%, die einen Großteil der Vorwochenverluste wieder wettmachen konnten. Medienwerte legten mit +4,4% wegen aufkommender Übernahmefantasie und verstärkter Upgrades aufgrund ihrer niedrigen Bewertung zu.
Bislang konnten die Aktienmärkte von der Zinssenkungsfantasie in den USA profitieren. „Diese wird zwar wegen der konjunkturellen Stärke weiter nach hinten verschoben, allerdings wirkt der zuletzt stark fallende Ölpreis ähnlich wie eine Zinssenkung“, sagt cominvest-Fondsmanager Klaus Breil. „Insofern sehe ich keine nachhaltige Konsumflaute in den USA auf uns zukommen“, so der Rohstoff-Experte. Dem aus dem fallenden Ölpreis resultierenden Konjunkturpessimismus schließt sich cominvest damit nicht an. „Im rückläufigen Ölpreis sehe ich, begleitet vom warmen Winterwetter, eher einen Abbau der Überspekulation“, sagt Breil.
Die Berichtssaison in den USA läuft gut an. Mittlerweile wurden die Erwartungen für den S&P500 leicht zurückgenommen. Nach 13 Quartalen mit zweistelligen Gewinnwachstumsraten wird für das 4. Quartal 2006 nur noch mit einem Anstieg von 9,2% gerechnet. Es bleibt aber zu berücksichtigen, dass der tendenziell schwache US-Dollar die Gewinne des S&P500 begünstigt, da etwa 40% der Umsätze global getätigt werden.
In dieser Woche berichten Intel (Dienstag), Apple, Douglas, JPMorgan Chase (Mittwoch), Merck KGaA, Novartis (Donnerstag) und Citigroup, General Electric, Motorola (Freitag).
Die Entwicklung am Rentenmarkt wird in dieser Woche von den Daten zum US-Immobilienmarkt am Mittwoch und Donnerstag geprägt. Cominvest erwartet hierbei eine Stabilisierung der US-Immobilienwirtschaft, die das „soft-landing“ Szenario der US-Wirtschaft bestätigen dürfte. Am Donnerstag werden die Konsumentenpreise für den Dezember veröffentlicht, welche nach zwei Monaten ohne Preiswachstum wieder mit einer Preissteigerungsrate von ca. 0,4% erwartet werden. Im Euroraum werden neben dem deutschen ZEW-Indikator, der am Dienstag veröffentlicht wird, die am Mittwoch publizierten Konsumentenpreise für Deutschland die Rentenmärkte bewegen. Nachdem die EZB eine weitere Zinserhöhung für März 2007 avisiert hat, erwarten wir eine schwächere Tendenz für den Bund-Future mit Kursen um 115,00 zum Wochenende.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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