Kein Ende der Aktienmarkt-Hausse in Sicht
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Nach Einschätzung von JPMorgan Asset Management haben die jüngsten Daten Anzeichen eines Wiederaufschwungs der US-Konjunktur zu Tage gefördert und damit entsprechend zu einer Aufwärtskorrektur der Wachstumsprognosen für das erste Quartal 2007 geführt. "Ein Erreichen dieser Prognoseziele hätte zur Folge, dass die US-Notenbank Fed von jeglichen Zinslockerungsmaßnahmen vorerst Abstand nehmen würde, was den Aktienmärkten einen kleinen Dämpfer verpassen könnte", so Karsten Stroh, Leiter des Aktienteams von JPMorgan Asset Management in Frankfurt.
Laut Stroh bleibt die globale Liquidität jedoch hoch: "Unser Maßstab für die weltweite monetäre Basis hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 10 Prozent zugelegt", so der Aktienexperte. Die Bank of Japan könnte die wichtigste Zentralbank sein, auf die es 2007 ein Auge zu werfen gelte, da das von ihr gewählte Tempo zur "Normalisierung" des Zinsniveaus weltweit einen entscheidenden Einfluss auf die Liquidität haben wird. "Wir rechnen damit, dass die japanischen Leitzinsen bis Ende des Jahres eventuell auf bis zu 1 Prozent ansteigen werden. Die Fed dürfte sich derweil über weite Strecken der ersten sechs Monate in Zurückhaltung üben, bevor sie in der zweiten Jahreshälfte die Zinsen senkt", vermutet Stroh.
Die Konsensschätzungen für das Gewinnwachstum in diesem Jahr belaufen sich für die vier Hauptregionen – USA, Japan, Eurozone und Großbritannien – auf 5 bis 11 Prozent. Diese Prognose spiegelt gemäß Stroh die Erwartung einer sanften Landung im Konjunktur- und Gewinnzyklus wider. Die globalen Aktien machen im Vergleich zu Anleihen sowie anderen Anlageklassen nach wie vor einen attraktiven Eindruck, was darauf hindeute, dass die langjährige Aktienmarkthausse im Jahresverlauf anhalten dürfte. Der Wermutstropfen für Aktien bestehe zurzeit darin, dass sich die Märkte mittlerweile auf ungünstigem Terrain zu befinden scheinen. Karsten Stroh erläutert: "Die Risikobereitschaft der Anleger hat gegen Ende 2006 stark zugenommen und erscheint allmählich überzogen, obgleich sie nach wie vor unter dem Niveau liegt, demzufolge eine deutliche Marktkorrektur zu erwarten wäre. Die Barpositionen der Anleger wurden seit August 2006 sukzessive reduziert und haben in der Zwischenzeit auf ihr langfristiges Durchschnittsniveau zurückgefunden. Hedgefonds schließlich haben Hinweisen zufolge ihre Aktiengewichtungen wieder kräftig erhöht, obwohl das Niveau ihrer Gesamtgewichtungen bislang nicht die Aussicht auf einen Markthöhepunkt widerspiegelt. Kurz gesagt haben die Risikopositionen wieder zugenommen und die Kursrallye an den Märkten macht kurzfristig einen etwas ausgereizten Eindruck."
Trotz einiger Vorbehalte hält der Aktienspezialist aber nach wie vor eine Übergewichtung von Aktien gegenüber Anleihen für sinnvoll: Die Fundamentaldaten der Dividendenpapiere seien auch nach der Rallye im vierten Quartal weiter erfreulich. "Selbst wenn die Weltwirtschaft wie erwartet eine innerzyklische Verschnaufpause einlegen sollte, so rechnen wir für 2007 doch immer noch mit respektablen Aktienerträgen", so Stroh.
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