Analyse
08:40 Uhr, 16.11.2022

KATEK - Umsatzmilliarde im Visier

Das Münchner Elektronikunternehmen verzeichnet weiterhin ein stürmisches Wachstum, zumindest auf den Umsatz bezogen. Das Ergebnis entwickelt sich hingegen erstmal gegenläufig.

Erwähnte Instrumente

  • KATEK SE INH O.N.
    ISIN: DE000A2TSQH7Kopiert
    Kursstand: 17,250 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • KATEK SE INH O.N. - WKN: A2TSQH - ISIN: DE000A2TSQH7 - Kurs: 17,250 € (XETRA)

Nach neun Monaten standen 495,73 (Vorjahr 401,97) Mio. EUR an Umsatz in den Büchern und in der ersten Oktoberwoche wurde die Marke von 500 Mio. EUR geknackt. Wie CEO Rainer Koppitz den Teilnehmern der Münchner Kapitalmarktkonferenz weiter mitteilte, wurde das stärkste Wachstum in den Bereichen TeleCare mit 170,6 Prozent und Solar/Renewables mit einem Plus von 131,8 Prozent erzielt. Im Segment Automotive (ohne E-Mobility/Charging) konnten die Erlöse hingegen nur um knapp 11 Prozent gesteigert werden. Die Auftragsbücher sind auch weiterhin gut gefüllt, sodass die Auslastung in den kommenden Monaten hoch bleibt.

Da nicht alle Kostensteigerungen eins zu eins an die Kunden weitergegeben werden konnten, litt das Ergebnis entsprechend. Das adjusted EBITDA lag mit 21,20 (VJ 21,08) Mio. EUR zwar noch einen Tick über dem Vorjahresniveau, das „normale“ EBITDA ging jedoch auf 12,19 (VJ 19,82) Mio. EUR zurück und das Konzernergebnis rutsche mit minus 4,98 (VJ 5,18) Mio. EUR sogar in den roten Bereich. Das Ergebnis pro Katek-Aktie ging auf minus 0,34 (VJ 0,40) EUR zurück.

Der Anstieg der Bevorratung führte zu einem höheren Working Capitals und zu einer Ausweitung der Bilanzsumme auf 503,18 (VJ 393,94) Mio. EUR sowie zu einem Rückgang der Eigenkapitalquote auf 29,4 (VJ 38,5) Prozent. In diesem Zusammenhang ließ der Vorstand anklingen, dass es inzwischen erste Entspannungssignale bei der Materialknappheit gibt, was zu einer Entlastung der Bilanz führt.

Expansion nach Nordamerika

Zur Nutzung von Chancen in der aktuellen Krisenzeit und zur Sicherung des künftigen Wachstums wurde das Management um einen Chief Transformation Officer und einen Chief Sales Officer erweitert. Durch zwei jüngst erfolgte Firmenübernahmen in den USA und Kanada ist Katek nun auch im wichtigen nordamerikanischen Markt vertreten.

Interessantes Wachstumspotenzial sieht der Vorstand unter anderem im Bereich der Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Ab 2023 soll dieser Markt mit der selbst entwickelten Wallbox „Ghost One“ bedient werden.

An der Prognose für das laufende Jahr hält das Unternehmen angesichts eines traditionell starken vierten Quartals fest. Der Umsatz wird bei wenigstens 635 Mio. EUR verortet und das adjusted EBITDA soll mindestens 10 Prozent über dem Vorjahreswert von 30,3 Mio. EUR liegen. Mittelfristig soll die Umsatzmilliarde geknackt und ein EBITDA von 100 Mio. EUR erzielt werden.

Fazit: Katek ist in einem sehr spannenden Markt mit interessanten Wachstumsraten gut positioniert. Mit derzeit ca. 240 Mio. EUR Marktkapitalisierung ist das Unternehmen nicht mal mit dem halben Umsatz bewertet. Sollte das EBITDA in den nächsten Jahren tatsächlich in den dreistelligen Millionenbereich vordringen, stünde die Katek-Aktie vor einer Neubewertung. Nach dem deutlichen Kursanstieg der letzten Wochen könnte die Aktie momentan jedoch etwas überhitzt sein, sodass sich Käufe eher bei Rücksetzern anbieten.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 540,12 635,00 715,80
Ergebnis je Aktie in EUR 0,70 -0,10 1,25
KGV 25 -173 14
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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