Kommentar
15:30 Uhr, 14.09.2024

Kartenzahlung von Ausfällen betroffen: Bitcoin als Alternative?

Flächendeckend kam es in Deutschland mal wieder zu Ausfällen bei der Kartenzahlung und Bargeldabhebung. Wäre Bitcoin keine Alternative in solchen Fällen? BTC-ECHO

Wer am 12. September mit seiner Giro-, Kredit- oder Debitkarte zahlen wollte, musste vermutlich auf die traditionelle Bezahlmethode mit Münzen und Scheinen ausweichen. Doch auch bei der Abhebung von Bargeld kam es teilweise zu Störungen. Die Kartenzahlung im Ausland war ebenfalls betroffen. Grund war ein Problem bei einem internationalen IT-Dienstleister, der für viele Anbieter die Zahlungen abwickelt. Am Nachmittag war die Störung dann wieder behoben, wie die Deutsche Kreditwirtschaft mitteilte. Dennoch stellt sich die Frage: Wäre so etwas nicht ein Anwendungsfall für Bitcoin gewesen?

“Mit Bitcoin wäre das nicht passiert”

Wie die Webseiten zum Aufzeichnen der Bitcoin “Uptime” zeigen, ist die BTC-Community stolz auf die Zuverlässigkeit des größten Krypto-Netzwerks – und das zurecht. Seit dem Start der Blockchain am 3. Januar 2009 läuft das Zahlungsnetzwerk zu rund 99,99 Prozent. Lediglich im Anfangsstadium des ambitionierten Projekts erlitt die Blockchain Systemstörungen: 2010 war sie für 8 Stunden und 27 Minuten und 2013 für 6 Stunden und 20 Minuten außer Betrieb.

Präsentieren die Zuverlässigkeit des BTC-Netzwerks: Bitcoin Uptime Tracker, Quelle: Coinkite

Der erste Vorfall war vor dem Hintergrund des Sound Money Memes ein sehr skurriler: Am 15. August 2010 wurde Block 74.638 erstellt und enthielt eine Transaktion, die rund 184 Milliarden Bitcoin für drei verschiedene Adressen kreierte – etwas viel für eine Blockchain, dessen wohl größte USP (Unique Selling Proposition) in der Obergrenze von 21 Millionen jemals verfügbaren BTC besteht. Der Bug im Code wurde jedoch von Satoshi Nakamoto höchstpersönlich gefixt. Die zusätzlich geschaffenen Bitcoin wurden dabei aus dem Verkehr gezogen.

Auch im Jahr 2013 hat jemand vorübergehend neue Bitcoin “erschaffen”. Im Jahr 2013 spaltete sich die Blockchain vorübergehend in zwei separate Netzwerke auf, da die Versionen der Bitcoin-Software voneinander abwichen. Im Gegensatz zu 2010 gab es 2013 bereits eine relativ große Anzahl von Bitcoin-Nutzern. Der BTC-Kurs stürzte in Folge des Bugs um 23 Prozent auf rund 37 US-Dollar. Bitcoin-Entwickler lösten das Problem jedoch, sodass sich der Kurs in Kürze erholte.

Bitcoin als Alternative zur Kartenzahlung

Seit 2013, also seit über einem Jahrzehnt, kann das Bitcoin-Netzwerk nun dementsprechend schon mit einer Systemverfügbarkeit von 100 Prozent glänzen. Davon kann das traditionelle Finanzsystem nur träumen, denn: Bei Kartenzahlungen kommt es immer wieder zu Einschränkungen, zuletzt erst im Mai dieses Jahres, als Softwarefehler Probleme bei Kartenzahlungsterminals verursachten. Zu einem gar mehrtägigen Ausfall kam es vor rund zwei Jahren.

Zukünftige Bugs und ein folgender Ausfall im Netzwerk der ältesten Kryptowährung sind natürlich nicht auszuschließen, dennoch spricht der Track-Record definitiv für BTC. Ist die Zuverlässigkeit der ältesten Kryptowährung also nicht doch auch ein Argument für deren Anwendung im alltäglichen Zahlungsverkehr?

Die Skalierung solcher Transaktionsvolumina direkt auf der Bitcoin-Blockchain ist aufgrund der Geschwindigkeit und den entstehenden Transaktionsgebühren zwar nicht realistisch. Auf Layer-2-Lösungen wie dem Lightning Network, welche mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit der Transaktionen und minimalen Handelsgebühren brillieren, wären solche Transaktionsmengen dagegen problemlos möglich.

Da verunsicherte Kunden ihre Einkäufe bei solchen Störungen teils aufschieben, erleidet der Handel bei diesen Vorfällen einen nicht zu vernachlässigenden Schaden. Durchaus könnte die Nutzung von Bitcoin und dessen Layer-2-Lösungen hier also eine sinnvolle Alternative darstellen und den finanziellen Verlust vermindern.

Was zur BTC-Adoption fehlt, ist wohl einerseits noch das gesellschaftliche Vertrauen in die Blockchain-Technologie sowie das technische Fachwissen. Andererseits scheitert es wohl noch an der überschaubaren Akzeptanz vonseiten der Händler aufgrund der Volatilität des neuartigen Vermögenswertes. Mehr zu dem Thema lest ihr in unserem Report: Bitcoin als Zahlungsmittel: Wird BTC jemals unser alltägliches Geld?

Source: BTC-ECHO

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