Kapitalmarkt: Divergenz der Zentralbanken hält an
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
München (BoerseGo.de) - Die Kapitalmärkte sehen sich auch weiter einer hohen Divergenz der Zentralbankpolitik gegenüber. Nach dem Ende der Anleihekäufe der US-Fed richtet sich nun in den USA der Fokus auf die ersten Leitzinserhöhungen in 2015. Die EZB hingegen hat nochmals weitere expansive Maßnahmen angekündigt und kauft nun auch besicherte Anleihen (ABS, Pfandbriefe). Zudem dürfte sie in 2015 auch Staatsanleihen kaufen, wie die Vermögensmanager von Munich Re und ERGO in einem aktuellen Ausblick zur Lage der Weltwirtschaft schreiben.
Die Renditen an den Rentenmärkten seien weiter zurückgegangen, bei zehnjährigen deutschen Bundesanleihen sogar auf neue historische Tiefststände. Haupttreiber dafür seien die rasch sinkenden Inflationserwartungen gewesen, u.a. durch den Ölpreisverfall, und die Aussicht auf weitere Lockerungen durch die EZB. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen hätten sich von dieser Bewegung nicht entkoppeln können. Der US-Dollar profitiere von der relativ strikteren US-Geldpolitik und den besseren US-Wachstumsaussichten. Verluste an den Rohstoffmärkten hätten im Zuge der allgemeinen Risikoaversion dazu geführt, dass Aktienmärkte erhebliche Teile ihrer bis dahin verzeichneten Kursgewinne wieder abgeben mussten, heißt es weiter.
„Ausgehend von den USA mit höherem Wachstum und restriktiverer Geldpolitik ist mit einem leichten Renditeanstieg zu rechnen, der durch die niedrige Inflation zunächst gedämpft bleibt. Aktien sollten höhere Erträge erwirtschaften als Renten, allerdings nicht nur fundamental getrieben, sondern auch durch hohe Notenbankliquidität. Die Volatilität an den Märkten sollte angesichts der unterschiedlichen Entwicklungen in den USA und der Eurozone höher sein als im Jahr 2014“, so die Experten von Munich Re und ERGO.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.