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15:28 Uhr, 20.10.2010

Kann Portugal genug Wachstum erzeugen, um die Schuldenlast zu bewältigen?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Europa soll Portugal vor weiteren durch die Marktkräfte bedingten Rückschlägen bewahren. Auf kurze Sicht dürfte der europäische Rettungsschirm die portugiesische Wirtschaft auch vor Marktdruck schützen und so zum Abbau des Haushaltsdefizits des Landes beitragen. Fraglich ist nach Einschätzung von Laurence Chieze-Devivier, Investmentstratege bei AXA Investment Managers, jedoch, ob Portugal genug Wachstum erzeugen kann, um die öffentliche Schuldenlast zu bewältigen.

Die Krise könne nur durch Senkung der Nominallöhne überwunden werden, um das tatsächliche Austauschverhältnis zwischen Arbeitsleistung und Lohn auf ein tragfähiges Niveau zu reduzieren, so der Experte. Überdies seien strukturelle Reformen vonnöten, um Bildung und Innovation zu fördern. Bei Lohndeflation bestehe indes die Gefahr, dass das Land wegen der hohen Verschuldung im öffentlichen Sektor und in der Privatwirtschaft in eine Schuldenfalle gerät. In jedem Fall werde es noch eine Weile dauern, bis Portugal sich soweit erholt hat, dass es zumindest dem europäischen Durchschnitt entspricht.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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