Kommentar
00:00 Uhr, 11.03.2008

KAFFEE im BIG PICTURE - Sehen Sie das auch ? Kann Kaffee reich machen ?

Erwähnte Instrumente

  • Kaffee
    ISIN: US6289851031Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (ARIVA Indikation)

Kaffe beginnt aus einer zweijährigen symmetrischen Dreieckskorrektur regelkonform nach oben auszubrechen. Es gab einen ersten Fehlausbruch, dem in den vergangenen Wochen direkt der zweite und diesmal signifikante Ausbruch gefolgt ist. Damit liegt ein mittel- bis langfristiges Kaufsignal für die Preisentwicklung von Kaffee vor.

Es macht Sinn darüber nachzudenken, die zahlreichen bekömmlichen Tassen Kaffee, die man täglich trinkt, abzuhedgen. Spaß beiseite. Im Moment befindet sich der Aktienmarkt in einer Korrekturphase, die man gerade auch wegen dem stark bärischen Sentiment nicht gerne forciert leerverkauft. Eine positive oder eine nicht mehr ganz so negative Nachricht und es gibt einen Schlag und die Märkte knallen in Squeezes wieder kurzfristig hoch.

Deshalb macht es Sinn, sich als Privatanleger und als Institutioneller sowieso auch mit anderen Märkten zu befassen. Gute Chancen ergeben sich derzeit bei den Rohstoffen und Devisen. Gestern habe ich erst wieder eine ausführliche BIAS-führende BIG PICTURE Analyse zu dem Währungsverhältnis Euro in US-Dollar veröffentlicht.

In ein gut diversifiziertes Depot gehört derzeit nach wie vor eine schicke Longposition auf den Euro und eine ebenso schicke Longposition auf Öl.

Und nun Kaffee ...

Ticker-Symbol: KC
Kontraktumfang: 37500 lbs (ca. 250 Sack) gewaschener "Arabica" Kaffee Kontraktmonate: März, Mai, Juli, September und Dezember
Tick-Größe: US-¢ 0,05 (= US-$ 0,0005) (US-$ 18,75/Kontrakt); alle Preisangaben in US-Cent pro pound (lb)
Handelszeiten: Parkett ("open outcry"): Montag - Freitag, 9:15 - 12:30 Uhr New Yorker Zeit, die Schlusshandelsphase beginnt um 12:28 Uhr.

Future auf Kaffee im Endloskontrakt - Kürzel: KC - ISIN: XC0002272232

Börse: CME in US-Cent/pound / Kursstand: 151,30 US-Cent/pound

Rückblick: Ausgehend von 41,50 US-Cents im Dezember 2001 befindet sich KAFFEE in einem schönen Aufwärtstrend. Eine erste Preisverschärfung von Ende 2004 wurde über einen Zeitraum von 2 Jahren in Form eines langgezogenen symmetrischen Dreiecks auskonsolidiert. Im Oktober 2007 gab es einen ersten Versuch aus dem Dreieck regelkonform nach oben ausbrechen. Der eigentliche signifikant einzustufende Ausbruch erfolgte im Dezember.

Charttechnischer Ausblick: Bei KAFFEE liegt nun ein mittel- bis langfristiges Kaufsignal mit einem Kursziel von ca. 400,00 US-Cents vor. Es handelt sich um eine Projektion des gesamten bisherigen Aufwärtstrends seit 2001 mit Einbeziehung der Zeitkomponente der Dreiecksformation. Wir verwenden hierfür eine Formel, die neben Preisalternation auch die zeitliche Komponente berücksichtigt.

Kursverlauf seit 1998 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Kursverlauf seit Februar 2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Anbei Vergrößerung des Wochencharts.

Die Soft-Commodities, zu denen auch KAFFEE gehört, springen seit gestern ähnlich wie die Agrar-Rohstoffe an. Auf dem aktuellen Preisniveau von 1,51 US-$ ist KAFFEE aus charttechnischer Sicht ein Kauf, auch wenn der Preis durchaus nochmals bis 1,40 US-$ zurückkommen könnte.

Es gibt je nach Risikoneigung 2 Möglichkeiten einer Stoplossplatzierung. Einmal unterhalb von 1,29 US-$, ein anderes Mal unterhalb von 1,18 US-$.

Das mittel- bis langfristige Preisziel sehen wir wie bereits erwähnt bei ca. 4,00 US-$.

KAFFEE handeln Sie entweder direkt über den Future oder aber über Zertifikate oder CFDs. Der Vorteil von Zertifikaten ist der, dass Sie sie direkt über Ihr ganz normales Wertpapierkonto handeln können. Es reicht eine geringe Kapitalisierung aus und es gibt nicht die Möglichkeit eines Margin Calls. Sie können also nicht mehr als Ihren eigentlichen Einsatz verlieren, was bei Futures und CFDs ganz anders ist. Wie könnte es anders sein. Die Emittenten lassen sich die Features natürlich gut bezahlen. Die Scheine haben teilweise sehr weite Spreads. Kommen Sie also nicht auf die Idee, kleine Kursschwünge mit Zertifikaten zu handeln. Sie verdienen dabei sehr wahrscheinlich nicht einmal den Spread.

KAFFEE notiert im Contango. Sind Futureskontrakte mit einem Lieferzeitpunkt, der weiter in der Zukunft liegt, teurer als solche, bei denen er kurz bevorsteht, so notiert der Futureskontrakt dieses Rohstoffs in „Contango“. Investiert der Anleger über einen längeren Zeitraum in Rohstoffe, die in Contango notieren, wird die Anzahl seiner Futureskontrakte abnehmen, da er für die verkauften Futures weniger erhält, als er für Kauf der neuen Kontrakte mit der nächsten Fälligkeit aufwenden muss. Wenn er also mit derselben Summe investiert bleiben möchte, wird die Anzahl der Futureskontrakte abnehmen. Bei Zertifikaten, die bei privaten Anlegern wohl am häufigsten als Instrument für ihre Rohstoffinvestitionen gewählt werden, ändert sich also im Laufe der Zeit das Bezugsverhältnis. Es fällt, wenn der Markt nachhaltig in „Contango“ liegt. Um es einmal so auszudrücken, Contango ist also nicht gut, wenn wir KAFFEE längerfristig long handeln. Das nehmen wir zur Kenntnis. Ändern läßt sich daran selbstverständlich nichts.

Übrigens bei KAFFEE gibt es keine Preislimits wie beispielsweise bei Baumwolle. Ich nenne gerade diese beiden Basiswerte, weil die ABN Amro auf ihrer Webseite darauf hinweist, dass ihr derzeit das Hedging von Scheinen auf diese beiden Underlyings schwer fällt. Beide korrigieren extrem schnell, erreichen damit täglich sofort ihre Limit Downs und werden damit sofort wieder vom Handel ausgesetzt, weil die tägliche Spanne, die sie laut Reglement der Terminbörse fallen dürfen, sofort ausgeschöpft ist. Wer hier in Longpositionen steht, der sitzt quasi in der Falle. Dieses Ausmaß an Slippage läßt sich von vorneherein gar nicht einkalkulieren.

Deswegen der Warnhinweis für den Handel von Rohstoffen, die Preislimits aufweisen. Feuern Sie nicht mit großkalibrigen Kanonen auf Spatzen. Sprich handeln Sie in dem Risiko adäquaten Positionsgrößen.

Wie geschrieben, KAFFEE hat keine Preislimits. Also kein Grund zur Aufregung.

Anbei ein gehebeltes Bullzertifikat auf KAFFEE, open end, 2,7fach gehebelt. Diesen Schein werden wir heute und morgen in das Depot eines unserer Signaldienste des PREMIUM Bereichs aufnehmen. Bezgl. der Stoplosslevels möchte ich nochmals auf die beiden möglichen Marken verweisen. Entweder unter 1,29 US-$ oder unter 1,18 US-$.

WKN / ISIN: AA0HG2 / NL0000782704
Emittent: ABN Amro
Produktname: MINI LONG ZERTIFIKAT
Gruppe: Hebelprodukte
Kategorie: Knock-Out mit Stop Loss
Typ: CALL
Fälligkeit: open end
Bezugsverhältnis: 10,000
Ausübung: Barausgleich
Währung: EUR

Währungsgesichert:

nein
Börsenplätze: FRA SMT STU
Basispreis: 95,007 USc (variabel)
Knock-Out-Schwelle: 102,610 USc (variabel)
Spread: (10.03.2008, 21:31:16)
Absolut: 0,100
Homogenisiert: 0,010
in % des Briefkurses: 2,68%

Hebel:

2,629
Aufgeld:
Aufgeld in % (Briefkurs): 1,16%
Aufgeld p.a.: n.a.
Abstand zum Knock-out:
Absolut +47,89 USc
in % +31,82%

KAFFEE wird von meinem Kollegen Andre Tiedje fortlaufend charttechnisch kommentiert.

Dazu sei nochmals der Verweis auf die Rohstoffseite gestattet : http://www.godmode-trader.de/rohstoffe/overview/

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Melden Sie sich für Deutschlands reichweitenstärksten Börsenbrief zum Thema Rohstoffe an :http://www.godmode-trader.de/newsletter/b2c/#rohstoff_report

Wissen Rohstoffe: Kaffee

Kaffee ist wertmäßig nach Rohöl der wichtigste Rohstoff und das nach Wasser am häufigsten konsumierte Getränk der Welt. Die Kaffeepflanze wächst in tropischen Regionen um den Äquator, da sie das ganze Jahr Temperaturen oberhalb von 21° C und viel Niederschlag benötigt. Aus der Ernte eines Kaffeebaums werden pro Jahr 1 – 1,5 Pfund gerösteter Kaffee produziert. Das erste Kaffeehaus wurde im 17. Jahrhundert in London eröffnet. Es nannte sich Penny University, wegen des Preises für eine Tasse. Aus einem dieser ersten Kaffeehäuser entstand die London Stock Exchange.

Man unterscheidet vier Kaffeesorten: Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa. Die letzten beiden sind eher unbedeutend, während Arabica etwa 70% der Weltproduktion ausmacht. Wichtigste Anbauländer für Arabica sind Brasilien und Kolumbien. Die Plantagen liegen in einer Höhe zwischen 600 und 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Sorte Robusta ist die stärkere im Geschmack und wächst in niedrigeren Lagen. Wichtigste Anbauländer für diese Sorte sind Indonesien, West Afrika, Brasilien und Vietnam.

Die Nachfrage nach Kaffee unterliegt saisonalen Schwankungen. Es gibt zwar keine extremen Bewegungen, wie Sie etwa bei Schweinebäuchen vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass in den warmen Sommermonaten 12% weniger Kaffee getrunken werden als im Jahresdurchschnitt. Aus diesem Grund gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.

Wichtigster Kaffeeproduzent ist Brasilien mit einem Marktanteil von über 40%, gefolgt von Kolumbien (9%), Vietnam (8%) und Indonesien (5%). Die Ernte in Brasilien beginnt im Mai und dauert mehrere Wochen. Zu dieser Zeit ist in Brasilien Spätherbst. Dann kann schon Frost einsetzen und Teile der Ernte zerstören. Auch zu große Trockenheit, wie in der gerade zu Ende gegangenen Saison 2003/2004, führt zu Ernteausfällen.

Kaffee wird in der Regel als grüne Bohne in die Welt verschifft. Die Röstung der Kaffeebohnen erfolgt dann in Röstereien rund um den Globus. Die größte Kaffeerösterei betreibt Jacobs (Kraft Foods) in Berlin. Die US-Amerikaner sind die größten Kaffeekonsumenten. Es folgen Japan und Kontinentaleuropa.

Kaffee wird an der London International Financial Futures Exchange, am New York Board of Trade, an der Bolsa de Mercadorias & Futuros und an der Tokyo Grain Exchange gehandelt. 90% des Kaffeehandels lautet auf grüne ungeröstete Bohnen.

Der Kaffeepreis ist weitgehend unelastisch, d.h. bei Preissteigerungen verändert sich die Nachfrage nach Kaffee kaum. Wichtigste Einflussfaktoren auf den Preis sind das Wetter und die politischen Rahmenbedingungen in den produzierenden Ländern.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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