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20:48 Uhr, 24.06.2009

Kabinett beschließt Rekordverschuldung

Berlin (BoerseGo.de) - Das Bundeskabinett hat heute den Haushaltsentwurf und die Finanzplanung bis 2013 beschlossen. Demnach wird die Verschuldung des Bundes in den kommenden Jahren dramatisch steigen. Allein für das Jahr 2010 ist eine Neuverschuldung von 86,1 Milliarden Euro vorgesehen. Bis zum Jahr 2013 sind es insgesamt sogar 310 Milliarden Euro.

Als Grund für die hohe Neuverschuldung nennt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Wirtschaftskrise. In Folge des Schrumpfens der Wirtschaftsleistung brechen Steuereinnahmen weg. Der Bund rechnet 2010 mit einem Minus von 41,6 Milliarden Euro gegenüber der bisherigen Planung. Gleichzeitig müssten automatisch 30 Milliarden Euro Mehrausgaben für die zu erwartende steigende Arbeitslosigkeit eingeplant werden. Im Zusammenhang mit dem sinkenden Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung muss der Bund 6,3 Milliarden Euro zusätzlich aufwenden. Die Mehrausgaben für die zwei Konjunkturpakete betragen 2,7 Milliarden Euro. Damit fehlen durch die Wirtschaftskrise 80,6 Milliarden Euro in der Staatskasse.

Zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung werde es sein, die Finanzpolitik wieder auf den Pfad der strikten Konsolidierung zurückzuführen, betonte Steinbrück. Die neue Schuldenbremse im Grundgesetz soll diesen Konsolidierungsdruck verstärken. Sie zwingt den Bund, seine Verschuldung bis zum Jahr 2016 schrittweise abzubauen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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