K: Zunehmender Konjunkturpessimismus im Euroraum
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Externe Quelle: Commerzbank
Zunehmender Konjunkturpessimismus im Euroraum
Aufschwung in Amerika festigt sich
In den Vereinigten Staaten haben die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs in den vergangenen Wochen spürbar nachgelassen. Maßgeblich hierfür war der deutliche Anstieg der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 308 000 im März. Die Angst vor einer sich abschwächenden Konsumnachfrage wurde zudem durch den unerwartet kräftigen Anstieg der Einzelhandelsumsätze zerstreut. Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter, als der Umfang der Steuerrückzahlungen für 2003 bisher ganz erheblich unter den Prognosen geblieben ist. Auch wenn die jüngsten positiven Überraschungen teilweise auf Sonderfaktoren zurückzuführen sind, sind die Chancen für einen sich selbst tragenden Aufschwung merklich gestiegen, wie die Volkswirte der Commerzbank in ihrem neuen Konjunkturreport schreiben.
Zunehmender Konjunkturpessimismus im Euroraum
Im Euroraum hat sich dagegen trotz der Verringerung der außenwirtschaftlichen Risiken der Konjunkturpessimismus zuletzt weiter verstärkt. Im April erwarteten die Analysten im Durchschnitt für das laufende Jahr nur noch eine Zunahme des realen Bruttoinlandsproduktes von 1,6% - nach 1,8% im Januar. Die Gründe für die Abwärtsrevision - Euro-Aufwertung und Vertrauenskrise bei den Konsumenten - sind allerdings wenig überzeugend. So ist der Außenwert des Euro im April wieder auf das Niveau von Ende 2003 zurückgefallen und auch die These einer Verunsicherung der Verbraucher ist kaum zu belegen. Nach den bislang vorliegenden Informationen haben die privaten Konsumausgaben zu Jahresbeginn jedenfalls wieder zugelegt. Wenn auch die Abwärtsrisiken für die Prognose eines Wachstums im Euroraum 2004 von 2% zuletzt zugenommen haben, sehen die Experten der Bank bislang keinen Anlass, ihr Konjunkturbild von einer Fortsetzung der moderaten Erholung im Euroraum zu revidieren. Schätzungen der EU! -Kommission, nach denen die Wachstumsrate sowohl im ersten wie im zweiten Vierteljahr zwischen 0,3% und 0,7% liegen wird, bestätigen diese Einschätzung.
Preisklima nicht mehr ungetrübt
Die kräftige Expansion der globalen Nachfrage geht nicht spurlos an den Preisen vorüber. Die Notierungen für Rohstoffe haben merklich angezogen. Die Hoffnung, dass sich diese Entwicklung erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung und in sehr abgeschwächter Form auf die Verbraucherpreise ohne Energie auswirken wird, wurde durch die jüngsten Preisdaten diesseits und jenseits des Atlantik zumindest in Frage gestellt. In den USA stieg der Verbraucherpreisindex ohne Energie und Nahrungsmittel im März um 0,4% gegenüber Vormonat. Die Vorjahresrate sprang auf 1,6%, den höchsten Wert seit Mai 2003. Auch die Kernteuerungsrate im Euroraum lag im März mit 1,8% um 0,2 Prozentpunkte über dem Tiefpunkt im Dezember 2003.
Straffung der Geldpolitik noch in diesem Jahr
Die Festigung der US-Konjunktur und eine anziehende Teuerungsrate lassen eine Zinserhöhung seitens der Fed im zweiten Halbjahr erwarten. Angesichts der noch bestehenden konjunkturellen Unsicherheit wird die Fed die Zinswende aber erst im Herbst einleiten. Dann jedoch folgt eine zügige Straffung der Geldpolitik. Auf Jahressicht erwarten die Volkswirte eine Federal Funds Rate von 3%. Die EZB dürfte zum Jahresende die Zinsen erstmals erhöhen.
Korrektur der Kapitalmarktzinsen
Positive Konjunkturnachrichten und anziehende Verbraucherpreise haben die Kapitalmarktzinsen in den Vereinigten Staaten sprunghaft nach oben schnellen lassen. Diese Bewegung ist allerdings teilweise nur eine Korrektur der vorherigen Übertreibung nach unten. Das aktuelle Renditeniveau passt besser zu den fundamentalen Rahmenbedingungen. Die geldpolitische Wende der Fed wird die Renditen weiter nach oben treiben. Auf Jahressicht ist eine Verzinsung zehnjähriger Treasuries von 5% zu erwarten. Die Rendite entsprechender Bundesanleihen wird wegen des geringeren geldpolitischen Handlungsbedarfs im Euroraum weniger stark auf 4 3/4% steigen.
Weitere Dollar-Aufwertung bei Kurswechsel der Fed
Die verbesserten Konjunkturaussichten in den Vereinigten Staaten haben auch am Devisenmarkt für Bewegung gesorgt. So konnte der Dollar gegenüber dem Euro weiter an Boden gutmachen. Auch wenn eine Gegenbewegung in den kommenden Monaten wahrscheinlich ist, spricht die erwartete höhere Zinsdifferenz in Kombination mit einer Stabilisierung des US-Leistungsbilanzdefizits mittelfristig für eine weitere Stärkung des Dollar. Auf Jahressicht sollte der Kurs bei 1,17 Dollar je Euro liegen.
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