K: ZEW-Konjunkturerwartungen rauf, Produktion runter
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Externe Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
ZEW-Konjunkturerwartungen rauf, Produktion runter
1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Januar unerwartet stark auf 26,9 Punkte verbessert. Ein Anstieg wurde allgemein erwartet, allein das Ausmaß war überraschend (Bloomberg-Median: 18,0 Punkte, DekaBank: 17,0 Punkte).
2. Vieles sprach für die Stimmungsverbesserung der Finanzmarktanalysten. So entwickelte sich der Aktienmarkt prächtig, für die USA kamen gute Konjunkturdaten und vom Ölpreis und dem Euro keine schlechten Neuigkeiten, was angesichts der jüngsten Vergangenheit auch schon eine gute Nachricht ist. Schließlich scheint sich das gute Weihnachtsgeschäft – laut ZEW – positiv auf die Konjunkturerwartungen ausgewirkt zu haben. Offensichtlich glauben inzwischen wieder mehr Ökonomen an ein baldiges Ende der Konsumflaute in Deutschland. Mehrere Aspekte sprechen aber gegen eine Extrapolation des guten Weihnachtsgeschäfts auf die nahe Zukunft. Vom Arbeitsmarkt werden nämlich in den kommenden Monaten starke Belastungen ausgehen. Im Rahmen der Hartz IV-Umsetzung werden zahlreiche bislang nicht in der Arbeitsmarktstatistik erfasste Personen sich arbeitslos melden müssen, um in den Genuss des Arbeitslosengeld II zu kommen. Es verlieren damit zwar keine zusätzlichen Menschen ihren Arbeitsplatz und ihre Arbeitseinkommen, doch die schlechten Nachrichten werden spürbar auf der Seele der Konsumenten lasten. Hinzu kommen höhere Energiepreise (für Gas und Strom) und Nachzahlungen bei den Mietnebenkosten. Die steuerlichen Entlastungen werden angesichts höherer Sozialversicherungsbeiträge weitgehend ohne Wirkung bleiben. Damit besteht die Gefahr, dass die Hoffnungen der Finanzmarktanalysten enttäuscht werden und die ZEW-Konjunkturerwartungen wieder nachgeben. Dafür spricht auch, dass die ZEWKonjunkturerwartungen bislang noch nie einen Tiefpunkt ausgebildet haben, der weit oberhalb der Nulllinie liegt.
3. Stark enttäuscht haben dagegen die ebenfalls heute veröffentlichten Produktionsdaten für November: Die Nettoproduktion sank um 1,7 % mom (Bloomberg-Median: -0,1 % mom, DekaBank: -0,3 % mom). Angekündigt hatte sich diese Schwäche schon im Einkaufsmanagerindex und bei den Auftragseingängen.
4. Der stärkste Rückgang der Produktionstätigkeit ergab sich bei den Herstellern von Investitionsgütern (-3,4 % mom), gefolgt von den Konsumgüterproduzenten (-0,6 % mom) und den Vorleistungsgüterproduzenten (-0,4 % mom). Bemerkenswert ist der vierte aufeinander folgende Rückgang in der Konsumgüterproduktion, seit Juli sank sie um 3,3 %.
5. Damit deutet sich ein aus der Sicht der Industrie schlechtes viertes Quartal an: Käme es im Dezember zu einer Stagnation, so würde die Industrieproduktion um 0,9 % qoq sinken oder, anders gewendet, der Dezember müsste einen Anstieg um 2,5 % mom bringen, damit im Quartalsvergleich eine Stagnation erzielt werden kann. Da beispielsweise die Exporttätigkeit im vierten Quartal wohl akzeptabel gewesen sein wird, lässt dies nur den Schluss zu, dass die verkauften Güter vor allem aus den Lagern und nicht aus der Produktion stammen. Nach der starken Lagerentwicklung im dritten Quartal – der Beitrag zum BIPWachstum lag damals bei 1,6 Prozentpunkten – ist dies eine plausible Entwicklung. Sollte sich dies bestätigen, dann ergäben sich Abwärtsrisiken für die Prognosen des Bruttoinlandsproduktswachstums im vierten Quartal.
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