K: Wochenausblick vom 22.04. - 30.04. 04
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Externe Quelle: Postbank
Wochenausblick vom 22.04. - 30.04. 04
Die US-Zinserhöhungsphantasie hat mit den jüngsten Aussagen Greenspans zugenommen. Aus den aktuellen US-Preisdaten schließt der Notenbankchef, dass der Disinflationstrend wohl gestoppt ist. Perspektivisch stellt er auch steigende Leitzinsen in Aussicht, ohne jedoch auf den zeitlichen Rahmen eines solchen Schrittes einzugehen. Allerdings sieht Greenspan vorerst noch keinen beschleunigten Aufwärtsdruck beim allgemeinen Preisniveau, wenngleich auf den Vorstufen ein solcher erkennbar ist. Auch würdigt er den zuletzt kräftigeren Beschäftigungszuwachs eher zurückhaltend. Wir sehen daher keine Veranlassung, unsere US-Leitzinseinschätzung zu verändern. Die Einschätzung des Marktes, der für September von einer Erhöhung um mindestens 25 BP ausgeht, nähert sich dagegen allmählich unserer etwas aggressiveren Erwartung einer Zinsanhebung um 50 BP Ende September. Auf einen 'tightening bias' bereits bei der nächsten Fed-Sitzung (4.5.) läßt sich aus der Rede unseres Erachtens nicht schließen. Entsprechend der zunehmenden US-Zinsphantasie haben die 10-jährigen Treasurys gegenüber den Bunds underperformed. Kurzfristig erwarten wir weiterhin ein Rangetrading am Rentenmarkt.
Einen erneut positiveren Grundton stimmt das "Beige Book" über die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Distrikten über die letzten zwei Monate an. Es bestätigt eine langsam zurückkehrende Preissetzungsmacht in einigen Distrikten und bestätigt insgesamt die Aussagen Greenspans.
Für das US-BIP (Fr, 29.4., 14.30 Uhr) erwarten wir im 1. Quartal ein annualisiertes Wachstum von 5,2% gegenüber Vorquartal. Damit liegen wir über dem Marktkonsens, der unserer Schätzung aber mittlerweile nähergekommen ist (4,9%). Den Löwenanteil dürfte einmal mehr der private Konsum zum Wachstum beitragen. Auf der Entstehungsseite sind im 1. Quartal ansehnliche Impulse vom Industriesektor gekommen, auch wenn die Industrieproduktion im März mit einem Rückgang um 0,2% gegenüber Vormonat hinter den Erwartungen zurückblieb. Gegenüber Vorquartal stieg die Produktion um 1,6%. Der US-Auftragseingang für langlebige Güter (Fr, 23.4., 14.30 Uhr) sollte für einen weiter positiven Produktionstrend sprechen. Wir erwarten einen Orderanstieg im Bereich von 0,5% gegenüber Vormonat. Ohne die Transportkomponente sollte es zu einem stärkeren Zuwachs gekommen sein.
Nach dem deutlichen Rückgang des ZEW-Index (57,6 auf 49,7 Punkte) sehen wir auch für den ifo-Geschäftsklimaindex (Mo, 26.4., 10 Uhr) das Risiko eines weiteren Rückschlages. Vor allem die Geschäftserwartungen könnten noch eine weitere Korrektur nach unten erfahren, da die Skepsis über eine Wachstumsbeschleunigung wieder zugenommen hat. Bei der Lagekomponente rechnen wir angesichts zuletzt durchwachsener Konjunkturdaten eher mit einer Stabilisierung. Im Teilbereich Baugewerbe dürften sich die jüngst guten Auftragseingänge positiv bemerkbar machen. Insgesamt erwarten wir einen Rückgang des ifo-Index' von 95,4 auf 94,6 Punkte. Damit würde immer noch eine moderate Konjunkturbelebung signalisiert werden.
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