K: Wochenausblick vom 22.01.2003 bis 30.01.2003
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Externe Quelle: Postbank
Wochenausblick vom 22.01.2003 bis 30.01.2003
Der nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten wieder vergrößerte Vorsprung der 10-jährigen Bundrenditen gegenüber Treasuries hat sich erhalten. Die Fed wird nach der Zinssitzung (Mi, 28.1.), bei der wir von unveränderten Leitzinsen ausgehen, sicherlich anhaltend niedrige Zinsen signalisieren. Da im ‚beige book', das mit als Grundlage für die Zinsentscheidung dient, für den Arbeitsmarkt ein leicht aufgehelltes Bild gezeichnet wurde, dürfte die Notenbank trotz des Dezember-Arbeitsmarktberichtes ihren neutralen Tonfall beibehalten. In ihrem heute zu veröffentlichenden Monatsbericht dürfte die EZB wie üblich weitgehend den Wortlaut der letzten Pressekonferenz übernehmen und die verstärkte Beobachtung der Wechselkursentwicklung betonen.
Tendenziell günstig wirkt sich der stärkere Euro über die Importpreise auf die heimische Inflationsrate aus. So bremst er etwa den Ölpreisanstieg auf Dollarbasis. Die Importpreise (ab 26.1.) sollten im Dezember weitgehend unverändert gegenüber Vormonat bleiben. Für Januar erwarten wir wie der Markt ein moderates Plus der Verbraucherpreise (ab 23.1.) von 0,1% gegenüber Dezember, wobei dies mit großer Unsicherheit behaftet ist. Administrierte Preiserhöhungen, aber auch z.B. steigende Kosten durch die Gesundheitsreform erschweren die Prognose.
Die EWU-Industrieproduktion stieg im November nur um 0,1% gegenüber Oktober. Im Mittel von Oktober / November nahm sie aber um 1% gegenüber dem 3. Quartal zu. Die Produktionsaussichten bleiben positiv. Das signalisieren einerseits die Auftragseingänge im Euroraum (Mo, 26.1., 12 Uhr), die im September und Oktober kräftig um 2% bzw. 1,6% stiegen. Im November dürfte sich die Auftragsdynamik auf +0,5% gegenüber Vormonat verringern. Andererseits hellte sich die Stimmung der Firmen in den letzten Monaten deutlich auf. Für den ifo-Geschäftsklimaindex (Di, 27.1., 10 Uhr) im Januar erwarten wir einen Anstieg von 96,8 auf 97,3 Punkte, wobei wir mit einer deutlichen Verbesserung des Lageindex und einer Konsolidierung der Erwartungen rechnen.
Die US-Einzelhandelsumsätze blieben im Dezember mit 0,5% MoM zwar etwas hinter unseren Erwartungen zurück, überraschten durch die Aufwärtsrevision im November aber per Saldo positiv. Auch für die US-Konsumausgaben ist daher mit einer Aufwärtsrevision zu rechnen. Zusammen mit dem geschrumpften Handelsbilanzdefizit sowie dem voraussichtlich stärkeren Lageraufbau hat uns dies zur Anhebung unserer US-BIP-Prognose im 4.Quartal (Fr, 30.1., 14.30 Uhr) auf annualisiert 5% statt 4% veranlasst.
Für den US-Verbrauchervertrauensindex des Conference Board (Di, 27.1., 16 Uhr) erwarten wir eine Verbesserung von 91,3 auf 96 Punkte. Das Prognosespektrum ist allerdings groß: Einerseits lässt der große Sprung beim Uni Michigan Index auf einen kräftigen Anstieg hoffen. Dieser könnte aber auch schwächer ausfallen, da die Arbeitsmarktsituation beim Conference Board stärker berücksichtigt wird. Einen trendmäßigen Anstieg für den US-Auftragseingang langlebiger Güter (Mi, 28.1., 14.30 Uhr) signalisiert der ISM-Orderindex. Nach dem Rückprall im November rechnen wir für Dezember wie der Markt mit einem Plus in der Größenordnung von 2%.
Im Dezember sind aus deutschen Aktienfonds (Quelle: BVI) trotz steigender internationaler Aktienmärkte Mittel in Höhe von 130 Mill. EUR abgeflossen. Der positive Trend mit Zuflüssen von über 1 Mrd. Euro im Oktober und November ist damit unterbrochen. In 2003 hielten sich deutsche Anleger nach den hohen Kursverlusten in 2002 (DAX -44%) insgesamt mit Neuengagements zurück. Nach 4 Mrd. EUR in 2002 flossen 2003 Aktienfonds Mittel in Höhe von 3,7 Mrd. Mrd. Euro zu. Immobilien- und Rentenfonds wurden mit Zuflüssen von 13,8 bzw. 8,8 Mrd. Euro bevorzugt. Europäische und insbesondere amerikanische Investoren, die von April bis November kontinuierlich in Aktien investierten, zeigt sich risikofreudiger. Wir erwarten, dass der internationale Trend zu Aktienanlagen in 2004 anhält und sich auch in Deutschland durchsetzt. Die hohe und zu niedrigen Zinsen geparkte Liquidität in Geldmarktfonds unterstützt diese Entwicklung.
Aktuell hat knapp ein Viertel der S&P 500-Unternehmen ihre Quartalsberichte veröffentlicht. Fast 70% haben die Gewinnprognosen übertroffen. Dies liegt deutlich über dem Mittel von ca. 62%. Der 8. Quartalsgewinnanstieg in Folge ist damit so gut wie sicher. Die Investoren haben allerdings eine sehr hohe Erwartungshaltung an den Quartalsberichten und besonders an den Ausblicken. So werden auch nur leichte Enttäuschungen bei den von den Firmen gemachten Prognosen zu Umsatz- und/oder Gewinnentwicklung mit Gewinnmitnahmen geahndet. ‚Sell on good news' scheint oftmals die Devise. Wir erwarten daher kurzfristig eine volatile Seitwärtsbewegung der US-Märkte. Für unsere Gewinnprognose für das 4. Quartal des S&P 500 zeichnet sich ein Aufwärtsrisiko ab. Der bisherige Berichtsverlauf übertrifft unsere Erwartungen. Unsere Prognose einer Gewinnverbesserung von knapp 20% scheint etwas zu niedrig zu sein. Bis zum nächsten Donnerstag, 29.01., werden rund 50% der S&P 500-Unternehmen berichtet haben. Dann werden wir schon mehr Klarheit haben. Aktuell deutet sich ein Plus von leicht über 20% an.
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