K: Verkauf im Mai macht sorgenfrei
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Externe Quelle: Kai Wiecking - Morningstar Deutschland
Verkauf im Mai macht sorgenfrei
Soweit meine zugegebenermaßen etwas gestelzte Übersetzung einer alten amerikanischen Börsenweisheit.
"Sell in May and go away" heißt es im Original. Dieses Bonmot basiert auf der empirisch erwiesenen Tatsache, dass die Börsen im Sommerhalbjahr weit weniger abwerfen als zwischen November und April. In Europa ist dieser Effekt übrigens noch prononcierter als jenseits des großen Teichs. Selbst in Asien hat er Gültigkeit. Begründet wird dies meist damit, dass im November und Dezember die Fondsgesellschaften durch "window dressing", also den Kauf von gut gelaufenen Aktien zur Verschönerung der Bilanz, die Märkte nach oben treiben. Anfang des Jahres dann kommt viel frisches Geld, etwa aus Boni und anderen außergehaltlichen Zusatzleistungen, an die Börsen. Ab Ende April werden dann Gewinne realisiert, so wie wir es zum Teil gerade wieder erlebt haben. September und Oktober sind dann die schlimmsten Monate, wenn die Börsianer aus dem Urlaub zurückkehren und feststellen, dass im Sommer schon wieder nichts gelaufen ist. Die schlimmsten Börsencrashs in der Geschichte fanden fast ausnahmslos in diesen beiden Monaten statt.
Ein langfristig orientierter Fondsanleger sollte diesen Ratschlag jedoch nicht unbedingt immer für bare Münze nehmen. Erstens gibt es durchaus Jahre, in denen diese Prophezeiung nicht zutrifft. Und zweitens sollte man nicht zuletzt mit einem Auge auf die Transaktionskosten von blindwütigen Umschichtungen absehen. Dennoch bietet der Einzug des Wonnemonats ein gute Gelegenheit, eventuell aufgelaufene Schieflagen und Klumpenrisiken im Fondsdepot zu eliminieren. Viele Anleger dürften zurzeit feststellen, dass das Gewicht der Wachstumswerte in ihrem Portfolio stark zugenommen hat. Oder dass asiatische Aktien eine größere Rolle spielen als aus Risikoerwägungen angebracht wäre. Aber das Leitmotiv sollte her Reform denn Revolution des Depots sein. Denn auch eine andere Weisheit hat ihre Berechtigung: Hin und her macht Taschen leer.
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