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11:33 Uhr, 17.05.2004

K: US-Bonds: Strukturkurve wird flacher

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Externe Quelle: Dr. Eberhardt Unger ebunger@t-online.de

US-Bonds: Strukturkurve wird flacher

Die macro-Analyse Nr.193

Mit Veröffentlichungen der Beschäftigtenzahlen am amerikanischen Arbeitsmarkt hat sich die Strukturkurve weiter nach oben verschoben. Der Spread zwischen den Renditen zehnjähriger und zweijähriger US-Staatsanleihen aber ist plötzlich kleiner geworden. Besonders im 2-Jahresbereich an der Grenze zwischen Geld- und Kapitalmarkt haben sich die Renditen kräftig erhöht. Nach zweimonatiger Seitwärtsbewegung hat die Strukturkurve damit wieder eine Tendenz zur Abflachung eingeschlagen. Nach 260 Basispunkten (Bp) im letzten August/September und 240 Bp im Januar/Februar ist dieser Spread mit zuletzt 224 Bp (4,83% - 2,59%) jetzt deutlich kleiner geworden.

Hintergrund ist die Überzeugung der Märkte über eine bald bevorstehende Kette von Erhöhungen der US-Geldmarktzinsen. Dies hat die kürzeren Laufzeiten stärker beeinflusst als die langen. Doch schon heute zeichnen sich konjunkturelle Konsequenzen einer allgemeinen Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten ab. Bei einer Gesamtverschuldung aller Sektoren von 33.000 Mrd. Dollar oder rund 330% des BIP wirken Zinserhöhungen wie eine konjunkturelle Vollbremsung. Der Effekt ist umso wirkungsvoller als die private Ersparnis der US-Haushalte nahezu 0% beträgt. Zur Finanzierung hat sich die USA in den letzten Quartalen gestützt 1. auf die Käufe von Treasuries durch südostasiatischen Notenbanken und 2. auf die Carry Trader (Banken, Hedge Fonds, usw). Diese Trader sind jetzt völlig ausgefallen.

Folgerung: Die insgesamt noch steigende US-Strukturkurve hat eine Tendenz zur Abflachung. Die Konsequenzen des Ausfalls der umfangreichen Carry Trades sind noch nicht abzusehen. Duration verkürzen (2 - 3 Jahre).

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