K: Sagt Frankreich Nein?
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Externe Quelle: SEB
Sagt Frankreich Nein?
Die Wahrscheinlichkeit für eine Ablehnung der EU Verfassung ist in den letzten Tagen gestiegen. Es erscheint unwahrscheinlich, daß der französische Präsident die Stimmung noch drehen kann, da seine Popularität zuletzt auch gesunken ist. Französische Politiker haben schon gesagt, daß es keinen zweiten Anlauf für eine Zustimmung der Franzosen zur EU Verfassung geben wird. Die Abstimmung am Sonntag ist definitiv die einzige. Damit dürfte das Projekt EU Verfassung gescheitert sein, die Abstimmung in Holland hat danach keine Bedeutung mehr. Die Beschlußfassung in der EU der 25 wird, auf Basis des dann weiterhin geltenden Vertrages von Nizza, ohne eine Verfassung langwieriger, die Kompromisse dürften auf dem niedrigsten gemeinsamen Level zu suchen sein. Durchgreifende Strukturreformen dürften kaum die Zustimmung aller finden, eher muß mehr Stillstand befürchtet werden. Eine Ablehnung dürfte schwer auf dem Euro lasten, auch wenn u. E. ein Nein bereits zum Großteil eingepreist sein dürfte. Die Rentenbullen dürften sich durch eine Ablehnung bestätigt sehen, der Druck von politischer Seite auf die EZB, die Leitzinsen zu senken, dürfte merklich zunehmen. Ein „Ja“ dürfte den Euro deutlich stärken.
Geschäftsaussichten trüben sich weiter ein: Das ifo Geschäftsklima ist im Mai um 0,4 Punkte auf 92,9 gesunken, der vierte Rückgang in Folge. Während die aktuelle Lage, also das tatsächliche Geschäft, etwas besser eingeschätzt wurde als im April (erster Anstieg nach drei Monaten mit Rückgängen), fielen die Erwartungen um 1,3 Punkte auf 92,3 zurück (vierter Rückgang). Eine bessere Geschäftsentwicklung wird damit in den kommenden Monaten unwahrscheinlicher. Es bleibt beim langsamen Konjunkturtrott in Deutschland.
US Auftragseingänge vom Transportsektor getragen: Im April stiegen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter um 1,9% und nähren damit die Hoffnung, daß die US Wirtschaft wieder ein höheres Wachstumstempo einschlägt. Allerdings wurde der Anstieg vor allem durch den sehr volatilen Transportsektor (+8,2% nach –6,5% im März) getragen. Ohne diesen Sektor waren die Auftragseingänge um 0,2% rückläufig und blieben damit hinter der Erwartung eines Anstiegs um 1,0% zurück.
Stabile Leistungsbilanz: Die stabilisierenden Faktoren für den Euro spielen an den Devisenmärkten derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Wir erwarten, daß die Leistungsbilanzdaten für März den Trend der letzen Monate fortschreiben werden mit einer Stabilisierung in der Handelsbilanz sowie einer Verbesserung der Investmenteinkommensbilanz, hauptsächlich aufgrund der höheren Zinseinnahmen aus den USA. Für Portfolioinvestitionen ausländischer Investoren dürfte die Eurozone attraktiv geblieben sein. Einziger Wermutstropfen bleiben die Auslandsinvestitionen. Es fließt kein investives Kapital zu, das den Arbeitsmarkt stützen könnte.
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