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16:39 Uhr, 04.03.2004

K: Keine Neuigkeiten von der EZB

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Keine Neuigkeiten von der EZB

Eurostat hat vor zwei Wochen die erste Schätzung für das EWU-BIP im 4. Quartal bekannt gegeben, wonach das reale BIP im Vorquartalsvergleich um 0,3% und im Vorjahresvergleich um 0,6% stieg. Heute wurden die vorläufigen BIP-Verwendungskomponenten für das 4. Quartal veröffentlicht und gleichzeitig auch Revisionen bekannt gegeben.

Im 4. Quartal entwickelten sich die privaten Konsumausgaben im Euroraum mit +0,1% gegenüber Vorquartal recht verhalten. Im 3. Quartal lag der Zuwachs hierbei noch bei 0,2%. Für das 1. Quartal 2004 haben wir unsere Prognose für den privaten Verbrauch etwas nach unten korrigiert und erwarten nunmehr einen Anstieg um 0,5% im Vorquartalsvergleich. Für dieses Jahr erwarten wir ein Wachstum des privaten Verbrauchs gegenüber Vorjahr von 1,6% statt bisher 1,9%. Für 2005 sehen wir den privaten Konsum unverändert bei +2,3%.

Die Investitionsdynamik hat sich im Euroraum im 4. Quartal deutlich auf +0,6% gegenüber Vorquartal verbessert. Das ist der erste Anstieg seit dem 4. Quartal 2002. In den kommenden Quartalen rechnen wir weiterhin mit einer positiven Investitionsdynamik. In diesem Jahr dürfte das Investitionswachstum 3,2% betragen und sich im nächsten Jahr auf 4,9% verstärken. Im letzten Jahr betrug das Investitionswachstum laut Eurostat -1,2%.

Überraschend haben im 4. Quartal die Lagerinvestitionen im Euroraum überaus kräftig angezogen. Im Vorquartalsvergleich stiegen sie um 0,5% und lieferten mit 0,7 Prozentpunkten den stärksten Wachstumsbeitrag. Insgesamt ist der Lageraufbau im letzten Jahr stärker ausgefallen als bislang vermutet. Wir glauben nicht, dass sich der kräftige Lageraufbau im 1. Quartal dieses Jahres fortsetzen wird und erwarten einen negativen Wachstumsbeitrag in Höhe von 0,4 Prozentpunkten.

Deutlich gedämpft wurde das EWU-Wachstum vom realen Aussenbeitrag, der einen negativen Wachstumsbeitrag von 0,7 Prozentpunkten lieferte. Schuld daran hatten die realen Importe, die mit 2,1% nach 0,8% gegenübe Vorquartal kräftig anzogen. Bei den Exporten stellte sich die Entwicklung genau umgekehrt dar. Stiegen diese im 3. Quartal noch um 2,3%, sank das Wachstumstempo im 4. Quartal auf +0,2%. Für das 1. Quartal 2004 rechnen wir allerdings wieder mit einem deutlich positiven Wachstumsbeitrag des realen Auss enbeitrags.

Für die kommenden Quartale rechnen wir weiterhin mit einer Verfestigung des konjunkturellen Aufschwungs im Euroraum. Für das Gesamtjahr 2004 haben wir unsere Wachstumsprognose im Euroraum allerdings leicht von 2% auf 1,8% nach unten korrigiert. Grund hierfür ist insbesondere der geringer als erwartete Wachstumsüberhang ins laufende Jahr. Für das kommende Jahr bleibt unsere BIP-Prognose mit 2,2% unverändert. Somit entsprechen die erwarteten Wachstumsraten im Euroraum unserer BIP-Prognose für Deutschland (2 004: 1,8%; 2005: 2,2%).

Erwartungsgemäß ließ die EZB den Leitzins auf ihrer heutigen EZB-Ratssitzung unverändert bei 2%. Die anschließende Pressekonferenz brachte auch keine neuen Erkenntnisse. Der EZB-Chef, Claude Trichet, bestätigte im wesentlichen die Aussagen von der letzten Pressekonferenz Anfang Februar. Danach schätzen die europäischen Währungshüter das Niveau der Leitzinsen mit Blick auf die mittelfristige Preisniveaustabilität als angemessen an. Sie rechnen nach wie vor mit einer moderaten Wachstumsbeschleunigung in die sem Jahr. Die Wachstumsrisiken sehen sie weiterhin als gleichgewichtig an. Die Inflationsentwicklung erwarten die Währungslenker "in line" mit Preisniveaustabilität.

Für unsere Prognose der EZB-Zinsen sehen wir keinen Anpassungsbedarf. Wir erwarten bis Ende dieses Jahres weiterhin unveränderte Leitzinsen.

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