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19:11 Uhr, 16.01.2004

K: Gute Stimmung bei den US-Konsumenten

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Gute Stimmung bei den US-Konsumenten

Gute Stimmung bei den US-Konsumenten

1. Eine positive Überraschung kurz vor dem Wochenende: Der Konsumklimaindex der University of Michigan ist nach vorläufigen Angaben im Januar von 92,6 Indexpunkten sehr stark auf 103,2 Punkte gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 94,0 Punkte; DekaBank: 95,0 Punkte). Sowohl die aktuelle Lageeinschätzung als auch der Ausblick wird von den Haushalten optimistischer eingeschätzt: Die Lagekomponente erhöhte sich von 97,0 Punkten auf 108,9 Punkte und die Beurteilung der künftigen Entwicklung (Erwartungskomponente) legte von 89,8 Punkten auf 99,5 Punkte zu. Diese Stimmungsaufhellung ist signifikant und passt zu der anhaltend hohen Ausgabenfreude der privaten Haushalte. Zwar lässt sich die monatliche Bewegung eines volatilen Stimmungsindikators nicht immer eindeutig auf bestimmte Faktoren zurückführen, aber die festeren Aktienmärkte und die verbesserten Perspektiven am Arbeitsmarkt sind positive Argumente für eine anhaltende Zuversicht der amerikanischen Haushalte.

2. Eine negative Marktüberraschung lieferten die Produktionszahlen des Produzierenden Gewerbes. Die Industrieproduktion stieg nur um 0,1 % gegenüber dem Vormonat. Sowohl wir als auch die von Bloomberg befragten Analysten hatten einen stärkeren Zuwachs erwartet (Bloomberg-Umfrage: 0,5 %; Deka- Bank: 0,8 %). In unserer Prognose haben wir uns von dem nationalen Einkaufsmanagerindex ISM leiten lassen. Dieser erreichte im Dezember mit 66,2 Indexpunkten ein Rekordniveau. Die geringer als erwartete Zuwachsrate kann nicht durch die nur leichte Aufwärtsrevision des Vormonats auf 1,0 % erklärt werden. Die Kapazitätsauslastung enttäuschte ebenfalls und stagnierte bei 75,8 % (Bloomberg-Umfrage: 76,0 %; Deka- Bank: 76,2 %).

3. Der schwache Zuwachs in der Industrieproduktion erklärt sich in erster Linie durch die Versorger, die ihre Produktion nach einem monatlichen Anstieg im November um 1,4 % im Dezember in gleichem Ausmaß verringerten. Im Bergbau blieb die Produktion im Vormonatsvergleich unverändert, während im Verarbeitenden Gewerbe ein Zuwachs um 0,3 % erzielt wurde (nach 1,0 % im Vormonat). Insgesamt ist die Entwicklung in der Industrie alles andere als schlecht. Der Quartalszuwachs im vierten Quartal beträgt 1,5 %, der stärkste Zuwachs seit dem vierten Quartal 1999, und das Vorjahresniveau wird um 2,3 % überschritten. Der gestern für Januar veröffentlichte Philly-Fed-Index, der auf 38,8 Indexpunkte anstieg, deutet an, dass die Stimmung der Unternehmen weiterhin äußerst gut ist. Die Nachfrage ist ebenfalls hoch und die Lagerbestände gering. Daher ist auch im ersten Quartal 2004 mit einer expansiven Entwicklung der Industrieproduktion zu rechnen.

4. Die Industrieproduktion hat im Dezember 2003 erstmals wieder das Niveau zu Beginn der letzten Rezession im März 2001 erreicht. Das nachfolgende Schaubild zeigt, dass der Weg bis zu diesem Etappenziel holprig gewesen ist. Nicht zuletzt die Verunsicherungen durch den Irakkrieg und der hohe Ölpreis zu Beginn des letzten Jahres zeigen deutliche Spuren im Verlaufsbild, sodass das Vorrezessionsniveau vergleichsweise spät wieder erreicht wurde. Zudem ist der Weg zum Höchststand im Juni 2000 immer noch weit. Die Industrieproduktion muss zum Erreichen dieses Höchststandes um weitere 2,8 % ansteigen. Dieses Niveau sollte im Verlauf von 2004 aufgrund der zu erwartenden positiven konjunkturellen Entwicklung erreicht werden.

5. Die Lagerbestände (insgesamt) sind im November um 0,3 % gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %). Während die Lagerbestände im Verarbeitenden Gewerbe um 0,2 % gegenüber dem Vormonat sanken, stiegen die Bestände im Einzelhandel um 0,7 % und im Großhandel um 0,5 %. Die heutigen Daten lassen erwarten, dass die Lagerinvestitionen als Verwendungskomponente der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im vierten Quartal zugenommen haben.

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