K: Greenback feiert fulminantes Comeback
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Externe Quelle: FXresearch (Christian Pohl)
Titel: Greenback feiert fulminantes Comeback
Blick auf die vergangene Woche
Das Comeback des Jahres feierte der US-Dollar. Vor allem gegenüber dem Euro, Franken und Pfund konnte der Greenback sich deutlich erholen und holte seine Verluste aus dem Dezember 2004 komplett wieder auf. Gründe für die neue Dollarstärke gab es mehrere, wenngleich auch nicht alle überzeugend waren: Zwar sagte die US-Notenbank in ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll, dass die Politik der kleinen Schritte im Hinblick auf die Zinserhöhungen beibehalten werde. Doch warnte sie vor einem Anstieg der Inflation. Viele Marktteilnehmer interpretierten dies dahingehend, dass die Fed nun doch stärker an der Zinsschraube drehen könnte als bisher vermutet. Der Goldpreis fiel kräftig von 437,60 USD auf 416,53 USD je Feinunze im Tief und leitete damit eine ausgedehntere Korrektur ein. Durch die Intermarktkorrelation gab dies dem Greenback Auftrieb.
US-Konjunkturdaten wie die Auftragseingänge in der Industrie oder der ISM-Services überzeugten ebenfalls. Enttäuscht haben hingegen die US-Arbeitsmarktdaten. Mit 157.000 neu geschaffenen Stellen wurden die Prognosen verfehlt. Jedoch fiel das Stellenwachstum nicht so schwach aus, wie mancherorts befürchtet. Die Arbeitslosenquote lag mit 5,4% im Rahmen der Erwartungen. Zuletzt sorgte John Snow noch für Angst bei den Dollarbären. Der US-Finanzminister sagte ein starkes BIP-Wachstum und eine Erholung am Arbeitsmarkt voraus. Darüber hinaus betonte Snow, dass er etwas unternehmen wolle, um die Stärke des US-Dollar zu garantieren. Viele Anleger sahen dies als eine Warnung vor Interventionen und trieben Euro & Co. im Anschluss daran noch weiter bergab.
Ausblick auf die kommende Woche
Ruhig geht es zum Wochenstart an der Konjunkturfront zu, zumal in Japan auch ein Feiertag ist. In den USA werden die Großhandelsumsätze für November gemeldet. Mit 0,8% dürfte das Plus etwas kleiner als noch im Vormonat ausfallen. Am Dienstag stehen in Japan die Veröffentlichung der Frühindikatoren und gleichlaufenden Indikatoren an. Dabei gehen die Schätzungen von jeweils deutlichen Verbesserungen aus. Der ZEW Konjunkturindikator für Januar dürfte nach dem Stopp des Abwärtstrends im Dezember wieder auf rund 19 Zähler klettern. Die deutsche Industrieproduktion sollte hingegen mit einem Plus von 1,3% im November sequenziell schlechter abschneiden.
Zur Wochenmitte geben EU-Behörden den endgültigen Wert für das BIP-Wachstum im dritten Quartal in Deutschland bekannt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt einen Ausblick auf die Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartal. Spannend wird es um 14:30 Uhr CET, wenn die US-Handelsbilanzahlen für November kommen. Volkswirte rechnen im Schnitt mit einem Defizit von 53,0 Milliarden USD – eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vormonat. Grund zur Freude für die Amerikaner besteht aber nicht, denn das Außenhandelsminus würde damit bereits den sechsten Monat in Folge über der 50-Milliarden-USD-Marke verharren.
Am Donnerstag entscheiden die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) über die Leitzinsen. Es ist davon auszugehen, dass die Währungshüter dies- und jenseits des Ärmelkanals das Zinsniveau unverändert bei 2,00% bzw. 4,75% belassen. Die BoE könnte allerdings Hinweise darauf geben, ob der Zinserhöhungszyklus in England tatsächlich zum Ende gekommen ist, was sich auch unmittelbar auf das Pfund auswirken dürfte. Darüber hinaus melden britische Behörden die Industrieproduktion. Ökonomen zufolge soll im November ein Minus von 0,6% anfallen. In den USA werden neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe die Einzelhandelsumsätze für Dezember veröffentlicht. Getrieben durch das, wenngleich auch relativ mau ausgefallene Weihnachtsgeschäft, sollten die Erlöse um 0,7% zulegen nach einem Anstieg von 0,1% im November.
Japan beendet die Woche mit Zahlen zur Industrieproduktion im November, wobei ein Plus von 1,9% herausspringen dürfte. Corporate Amerika meldet die Lagerbestände im November und die Industrieproduktion sowie Kapazitätsauslastung im Dezember. Bei letzteren Wirtschaftszahlen kalkulieren Volkswirte mit einem Anstieg von 0,5% bzw. einem wert von 78,9%, also im Vergleich zum Vormonat in beiden Fällen mit einer Verbesserung.
Ausblick auf den FX-Markt
EUR/USD: Obwohl das Währungspaar zuvor nahezu die gesamte Zeit unter Druck gestanden hatte, verlor EUR/USD zum Wochenschluss nochmals gewaltig. Von 1,3251 in der Spitze ging es am Freitagnachmittag über zwei Cent auf 1,3025 bergab. Den Kurs am Handelsende zugrunde gelegt, schlägt seit dem Erreichen des Allzeithochs am 30. Dezember bei 1,3670 ein Minus von rund sechs Cent zu Buche. Unser Korrekturziel von 1,3345 wurde damit deutlich unterschritten. Auch wenn der langfristige Trend bei EUR/USD weiter aufwärts deutet, befindet sich das Währungspaar nun mehr als in einer kurzlebigen technischen Gegenbewegung. Auch wenn der Kurs nochmals in Richtung 1,3140 klettert oder sogar die 50-Tage-Linie bei etwa 1,3215 testet, ist nun ein Bruch der 1,30er-Marke zu erwarten. Mittelfristig könnte EUR/USD dann in eine zähe Seitwärtsbewegung einschwenken. Solide Unterstützungen liegen bei 1,2940 und darunter bei 1,2720. Bei 1,2835 verläuft aktuell die 90-Tage-Linie.
USD/JPY: Verhältnismäßig gut hielt sich der Yen gegenüber dem US-Dollar. Trotzdem legte das Währungspaar von etwa 102,40 am Montag auf 104,91 zum Wochenschluss zu. Dem Yen geholfen hat, dass er im Vergleich zum Euro zulegen konnte. Den wichtigen Widerstand bei 105,20-25 vermochte USD/JPY bislang allerdings nicht anzugreifen. Springt der Kurs über diese Marke, dürfte ein Test der 106,20 anstehen. Ein mittelfristig nachhaltiges Kaufsignal ergibt sich bei einem Anstieg über 107,30. Noch hat USD/JPY aber keine der Hürden genommen. Nach unten scheint das Währungspaar bei 104,00 nicht nur von technischer Seite her abgesichert. So lange der Kurs auf der Unterseite die 103,80-75 nicht durchbricht, herrscht dem entsprechend bei USD/JPY eine Pattsituation.
GBP/USD: Wie in der Vorwoche prognostiziert, trübte sich das Bild bei GBP/USD für die Pfundanhänger weiter ein. Dass bärische Sentiment verfehlte seine Wirkung nicht und drückte den Kurs unter 1,8900. Bis 1,8646 fiel das Währungspaar am Freitag im Tief. Per Handelsende notierte der Kurs mit 1,8708 rund einen halben Cent höher. Dennoch setzte GBP/USD seine Korrektur seit seinem Zwölf-Jahreshoch am 16. Dezember bei 1,9552 fort, wobei die Bewegung schärfer als zuvor prognostiziert ausfiel. Viele Markteilnehmer nutzen beim „Cable“ aktuell selbst kleine Erholungen für Verkäufe. Das sollte sich auch kurzfristig nicht ändern. Daher dürfte die Unterstützung bei 1,8640 und etwas tiefer die Haltemarke 1,8520, mit der die 90-Tage-Linie zusammenfällt, getestet werden. Nach oben begrenzen bei GBP/USD derzeit die Widerstände bei 1,8750 und 1,8900 das Potenzial.
USD/CHF: Schwer getroffen von der Dollarstärke wurde auch der Franken. Innerhalb von nur sieben Handelstagen stieg USD/CHF von seinem Neun-Jahrestief bei 1,1285 auf 1,1850. Dies entspricht einem Plus von mehr als 5,5 Rappen oder fünf Prozent. Dem entsprechend aus dem Fokus sind vorerst neue Rekordtiefs gerückt. Allerdings ins Rampenlicht gerückt ist ebenso wie bei EUR/SUD die extrem hohe Volatilität am Devisenmarkt, die inzwischen nicht mehr nur von der EZB moniert wird. Durch den Sprung über den Pivotpunkt bei 1,1565 und den wichtigen Widerstand bei 1,1680-90 hat USD/CHF ein mittelfristiges Kaufsignal geliefert. Langfristig heißt es für das Währungspaar zwar nach wie vor „Daumen runter“. Allerdings deuten die zuletzt ausgebildeten höheren Tiefs auf ein Anhalten der Aufwärtsbewegung hin. USD/CHF sollte nun den Widerstandsbereich zwischen 1,1910 und 1,1930 sowie die bei etwa 1,1985 verlaufende 90-Tage-Linie attackieren. Durchaus denkbar ist sogar ein Sprung über die 1,20er-Marke. Um die Frankenbullen hoffen zu lassen, muss der Kurs wieder unter 1,1565 sinken.
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