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16:54 Uhr, 16.06.2004

K: Eher Konsolidierungs- denn Wende-Charakter

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare veröffentlichen wir zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen. Es wird großer Wert darauf gelegt, ausschließlich renommierte seriöse Quellen vorzustellen. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen des Godmode-Traders decken.

Externe Quelle: Ralf Flierl vom Smart Investor Magazin

Eher Konsolidierungs- denn Wende-Charakter

Die westlichen Aktienmärkte verharren weiterhin in ihrer Seitwärtsrange, die - je nach Index und Land - seit etwa Anfang dieses Jahres etabliert wurde. Weiterhin also keine Indikation, wohin es mittelfristig gehen könnte?

Eher Konsolidierung, denn Wende
Geht man klassisch charttechnisch vor, so besteht momentan kein Anlaß weder bearish noch bullish zu sein. Hierzu müßte es zu klaren Ausbrüchen in die eine oder andere Richtung kommen, und die sind momentan noch nicht absehbar. Dieses Ergebnis ist für einen Investor, der sich auf eine mittelfristige Bewegung einrichten will, allerdings recht unbefriedigend. Daher ist die Anwendung weiterer Methoden, die Aussagen über das klassisch Charttechnische hinaus erlauben, angebracht. Da wäre zum einen die Tatsache, daß die Chartverläufe der meisten westlichen Indices während der letzten Monate zwar seitwärts gerichtet sind, aber eben keinen Wende-Charakter aufzeigen. Am Beispiel des S+P 500-Index wird dies an der blau unterlegten Formation in der Abbildung deutlich. Bei nüchterner Betrachtung sieht dies eher wie eine Konsolidierungs- als eine Topformation aus (ähnlich im EuroStoxx 50). Zumindest läßt sich keine der bekannten oberen Wendeformationen wie SKS, Rounding Top o.ä. erkennen.

Zyklik
Die Zyklik hatten wir hier schon des öfteren angesprochen, und die zeigt spätestens ab Juli nach oben. Bei dieser Aussage stützen wir uns in erster Linie auf den US-Wahljahr-Zyklus, welcher hochsignifikant für steigende Kurse während der Zeit von Juni bis November eines US-Wahljahres spricht (eine ausführliche Erläuterung hierzu finden Sie im kommenden Smart Investor Magazin, welches die Abonnenten unter Ihnen in 1 ½ Wochen erhalten; Kennenlern-Abos unter www.smartinvestor.de/abo).

Sentiment
Bleibt schließlich noch das Sentiment, welches wir aufgrund einer Reihe von Indikatoren mit mittelfristigen Aussagen (z.B. Put/Call-Ratios, Anteil der positiven Berater usw.) ebenfalls positiv für die Aktien interpretieren (sh. letztes Smart Investor Magazin). Sy Harding, der Herausgeber des Börsenbriefes "Street Smart Report", beschreibt dies - wenn auch nur qualitativ - doch recht plastisch. Seiner Meinung nach tummeln sich derzeit vor allem kurzfristig orientierte Trader an den Märkten, was an den recht niedrigen Handelsvolumina (gilt sowohl für USA als auch Europa) ersichtlich wird. Die langfristigen Investoren (wie z.B. Fondsmanager) dagegen halten sich zurück, sind also bei weitem nicht voll investiert und harren der Dinge (vielleicht warten sie auf die Zinsentscheidung der Fed). Mit dieser Sichtweise können wir uns sehr gut anfreunden, ist dies doch auch der Eindruck, den wir aus zahlreichen Gesprächen und Beobachtungen gewinnen. Angenommen, Mr Harding und Smart Investor haben recht, dann dürften diese Langfrist-Investoren bei steigenden Kursen unter Zugzwang geraten, da sie nach und nach auf den Zug aufspringen müßten. Dadurch könnte die von uns bereits angesprochene Sommer-Rallye in Gang gesetzt werden.

Langfristig gibt's Probleme
Demnach sprechen die technischen Faktoren unserer Ansicht nach in ihrer Gesamtheit ganz klar für steigende Aktienmärkte während der kommenden Monate. Zwar sehen wir nach wie vor die fundamentale und ökonomische Situation vor allem in den USA als labil an - Greenspan offensichtlich auch, ansonsten hätte er die Zinsen schon längst angehoben -, solange aber Regierungen und Notenbanken (v.a. in den USA) dermaßen auf dem "Gas" stehen wie derzeit, haben wir von dieser Seite noch nichts zu befürchten. Dies könnte sich ändern, sobald die US-Wahl vorüber ist und der dann amtierende US-Präsident die Stimulierungsmaßnahmen wieder zurückfahren wird. Daß die ganze Sache langfristig nicht ohne gravierende Folgen für das Finanzsystem bleiben wird, versteht sich dabei von selbst. Welche diese aller Wahrscheinlichkeit nach sein werden, das lesen Sie im kommenden Smart Investor Magazin in einem ausführlichen Artikel, hier nur soviel: Das Schlagwort heißt Inflation bzw. die Steigerung davon. Aber wie gesagt, dieses Thema wird in den kommenden Monaten für die Aktienmärkte wahrscheinlich noch keine nennenswerte Rolle spielen.

Zu unseren Empfehlungen
Unsere letztens zum Eröffnungskurs des Mittwoch georderten Münchner Rück (WKN: 843002) gingen zu 88,80 Euro ins Depot. Bei der Dr. Hönle-Aktie (WKN: 515710) kam unser Limit bei 6,95 Euro zum Tragen, womit sich hiervon nun 700 Stück im Depot befinden. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit an den Edelmetallmärkten halten wir die momentane Zeit für einen dortigen Einstieg noch für verfrüht. Wir beobachten weiter gespannt.

Fazit
Es bleibt bei unserer Einschätzung, daß das zweite Halbjahr positiv verlaufen wird. Allerdings handelt es sich bei dieser Aussage um eine Vermutung, die charttechnisch noch nicht belegt werden kann. Dazu wären Ausbrüche aus den Konsolidierungsformationen nach oben nötig. Einen nochmaligen Abtaucher im Juni wollen wir nicht ausschließen. Wichtig ist jedoch das große Bild, und hier ist ganz klar zu erkennen: Während der saisonal bzw. unter zyklischen Gesichtspunkten schlechten Zeit März/April/Mai/Juni sind die Märkte nur seitwärts gelaufen. Demnach sollte es, wenn ab Juli eine saisonal bessere Zeit anbricht, nach oben gehen.

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