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17:49 Uhr, 05.04.2004

K: Devisenmärkte mit hoher Nervosität ins Q2

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Devisenmärkte mit hoher Nervosität ins Q2

Original-Titel: "FOREX: Devisenmärkte starten mit hoher Nervosität ins 2. Quartal 2004"

Die macro-Analyse Nr.177

Der Auftakt ins 2. Quartal 2004 an den internationalen Devisenmärkten hätte kaum dramatischer ausfallen können: Dollar/Yen zwischenzeitlich unter Unterstützungs- linie von 104, Goldpreis in Sprüngen über 420 USD je Unze, Euro/USD stabil. Wenn sich die US-Valuta wieder mehr am fundamentalen Datenkranz der US-Volkswirtschaft orientiert, stehen dem USD noch harte Zeiten bevor. Die Gegen- bewegung des USD am 2.4.04 nach den Arbeitsmarktdaten dürfte nicht von Dauer sein (keine Umkehr der Zwillingsdefizite, völlige Abhängigkeit von Kapitalzuflüssen aus dem Ausland, private Sparquote von 0%, Konjunkturaufschwung durch nicht wiederholbare Rekordverschuldung, 1 USD BIP-Wachstum 2001-2003 finanziert durch 6 USD Neuverschuldung, bei einer Zinserhöhung um 1% würde die Verschul- dung von rund 33 Billionen USD eine Zinsmehrbelastung von 330 Mrd. USD verursachen). Im 1Q04 hatten äußerst umfangreiche USD-Stützungskäufe der BoJ die Marktverhältnisse verzerrt. Doch mit Ablauf des Haushaltsjahres in Japan am 31. 3. und mit günstigeren Konjunkturdaten aus Nippon scheint die BoJ ihre Strategie an den Devisenmärkten etwas geändert zu haben. Damit könnte sich das Verhältnis Yen pro Dollar in Richtung 100 orientieren.

In den Blickpunkt der Devisenmärkte gerät jetzt die People's Bank of China. Seit 1995 ist der chinesische Yuan mit einem Kurs von 8,3 Yuan fest an den USD gekop- pelt ("peg"). Die US-Administration und amerikanische Unternehmen kritisierten in den letzten Monaten wiederholt die feste Bindung, weil sie China Handelsvorteile verschafft (Handelsüberschuss Chinas in den USA in 2003: 124 Mrd. USD) und zum Verlust amerikanische Arbeitsplätze führt. Doch selbst US-Notenbankpräsident Alan Greenspan weist daraufhin, dass mit einer Aufhebung der festen Bindung die Probleme nicht behoben werden, weil dann die Produktion aus China in andere Billiglohnländer abwandern könnte. Der Präsident der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan, ist der Meinung, eine Aufhebung der Wechselkursbindung würde den USA Probleme bereiten, denn insgesamt ist Chinas Handel mit der Weltwirtschaft ausgeglichen und das weltweite Handelsgleichgewicht würde dadurch nur gestört. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres hat China sogar weltweit ein Handelsdefizit von 7,9 Mrd. USD registriert. US-Finanzminister John Snow bekräftigte dennoch seine Forderung, China solle sich auf einen flexiblen, am Markt orientierten Wechselkurs zubewegen. Die chinesische Regierung hat bereits angekündigt, dass sie darauf hinarbeitet, langsam die Kontrollen beim Wechselkurs abzubauen, will aber zum Zeitplan nichts sagen. Analysten in Südostasien prognostizieren einen Anstieg des Yuan in 2004 um bis 10%.

Folgerung: Der Trend des US-Dollar an den Devisenmärkten in 2Q04 wird in Südostasien entschieden. Die umfangreichen Stützungskäufe der dortigen Zentralbanken haben den Kursrückgang gebremst und vorübergehend gestoppt. Doch eine Orientierung der US-Valuta an den fundamentalen Daten Amerikas ist mit einer weiteren Abwertung verbunden.

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