K: Chemie 2005 schwächer
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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz
Chemie - 2005 mit leicht abgeschwächter Wachstumsdynamik
Für die deutsche Chemieindustrie stehen die Ampeln in 2005 weiter auf grün. Die Branche hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, wir erwarten den Gipfel des Zyklus erst in 2006. Allerdings dürfte sich im Verlauf des Jahres die Wachstumsdynamik etwas abschwächen. Dies liegt daran, dass man mit einer relativ hohen statistischen Vergleichsbasis 2004 konfrontiert ist. Diese Tendenz darf nach unserer Meinung nicht als Ende des Aufschwungs interpretiert werden.
Die Perspektiven für die chemische Industrie werden von der Stärke und der Dauer des konjunkturellen Aufschwungs determiniert. Rückenwind dürfte in 2005, wenn auch in abgeschwächter Form, das weltwirtschaftliche Umfeld liefern. Asien bleibt trotz einer geringeren Dynamik der wesentliche Treiber. Sowohl der europäische Chemieverband Cefic als auch der deutsche Verband VCI sehen optimistisch ins Jahr 2005. So schätzt der VCI das Produktionsplus auf +2% bis +2,5% und den Umsatzanstieg auf +3,5%. Die Cefic prognostiziert für die EU-25 Länder sogar ein Produktionswachstum von +3%.
Nach Jahren des aktiven Portfoliomanagements (Konzentration auf Kernbereiche, Bildung von Joint Ventures), steht auch in 2005 die Portfoliooptimierung auf der Agenda. Besondere Aufmerksamkeit genießt dabei der Börsengang von Lanxess als Spin-off von Bayer am 31.1.2005. BASF wird in H1/05 das Basell Joint Venture veräußern, dies dürfte gemäß unseren Schätzungen bis zu 1,5 Mrd. € in die Kasse von BASF spülen.
Bewertung
Seit unserer letzten Kapitalmarktstudie vom September 2004 hat der Prime Chemical Index um knapp 10% zulegen und den DAX damit um 3,5% outperformen können. Aktuell notieren die Chemiewerte mit einem KGV von 11,4 noch knapp unterhalb des Bewertungsniveaus des DAX (PE: 12,6).
Gewinntrend
Die strenge Investitionsdiziplin der vergangenen Jahre führte dazu, dass auch in 2005 die Nachfrage schneller als die Kapazität steigt. Bisher konnten besonders Unternehmen, die am Beginn der chemischen Wertschöpfungskette stehen, die gestiegenen Rohstoffkosten durch Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben. In 2005 sollte dieser positive Preistrend auch bei Unternehmen (wie Spezialchemie), die tiefer in der chemischen Wertschöpfungskette angesiedelt sind, zu weiteren Margenverbesserungen führen. Die folgende Graphik zeigt den Ethylen- Naphta-Spread als Indikator für die Ertragssituation der Petrochemischen Industrie. Man sieht den rasanten Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2004.
Risiken
Zu Beginn des Jahres 2005 liegt den gesamtwirtschaftlichen Projektionen noch keine sich verlässlich abzeichnende Entwicklungstendenz zugrunde. Sollte es zu einer Konjunkturabschwächung kommen, dürften die zyklischen Chemieaktien unter Druck kommen. Weitere Belastungsfaktoren stellen weiterhin ein schwacher US-Dollar und ein hoher Ölpreis dar. Da wir im kommenden Jahr von einem fallenden Ölpreis (35 US$/Barrel) ausgehen, sollte eine Entspannung an den Rohstoffmärkten weitere Ertragsimpulse freisetzen. Das Damoklesschwert der europäischen Chemikalienpolitik REACH hat sich sehr weit abgeschwächt.
Empfehlungen
Unsere Empfehlungen in Deutschland sind BASF und Henkel. BASF hat den Hedge gegenüber einem hohen Ölpreis, sein Verbundkonzept und eine starke Bilanz. Henkel ist unser Favorit im Kosmetiksample. Nach der Dial Akquisition ist das Unternehmen auch im amerikanischen Markt gut positioniert. Bei Bayer raten wir Investoren bis zum Börsengang von Lanxess zu warten, um sich danach zu positionieren. Die näher rückende Veräußerung des E.ON Anteils an Degussa dürfte nun verstärkt wieder Degussa ins Anlegerinteresse rücken.
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