Analyse
21:31 Uhr, 23.07.2008

K: Achtung! PLATIN auf der Kippe

Erwähnte Instrumente

  • Platin
    ISIN: XC0009665545Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

K:= Kurzmeldung

Platin aktuell 1.752 $

Achtung!
Charttechnisch hat sich die Lage bei dem Edelmetall Platin zugespitzt. In dieser Woche rutscht der Preis durch eine sehr wichtige charttechnische Unterstützung bei 1.820 $ hindurch. Es handelt sich um das 38,2% Fibonacci Retracement der Aufwärtsbewegung seit Oktober 2006 ausgehend von 1.050 $. Dies ist negativ zu sehen, es ist im Sinne eines klaren Verkaufssignals zu werten.

Auf dem 50% Retracement bei 1.674 $ kann es nochmals zu einer Erholung kommen. Anschließend besteht aber die Gefahr einer Korrekturausdehnung bis 1.527 $.

Lesen Sie unten den Artikel, in dem die fundamentale Problematik hinter dem Platinpreisverfall erörtert wird.

K-Achtung-PLATIN-auf-der-Kippe-Chartanalyse-Harald-Weygand-GodmodeTrader.de-1

Elektroautos: Eine Horrorvorstellung für Platin-Anleger und der Traum der Blei-Käufer

22.07.08 13:03

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

in diesem Artikel möchte ich auf die langfristigen Aussichten bei der Nachfrage nach Blei und Platin eingehen, die sich stärker nicht unterscheiden könnten.

Seit Anfang Juli entwickelt sich der Platinpreis schwächer als der des Goldes und des Silbers. Platin verlor um 8,5% an Wert, während Gold um 3,8% und Silber um 8,2% an Wert gewannen. Es gilt als sicher, dass die Schwäche beim Platinpreis darauf zurückzuführen ist, dass niemand so recht weis, wie sich der Autoverkauf im Umfeld hoher Ölpreise in der Zukunft entwickeln wird. Hohe Autoverkäufe sind wichtig, denn mehr als die Hälfte der Weltproduktion des Platins wird für die Herstellung von Katalysatoren verwendet. Hinzu kommt, dass in der Politik der Industrieländer an den Bau von Elektroautos gedacht wird, die keine Katalysatoren brauchen.

Hoher Ölpreis belastet Autoverkäufe

Die Ölpreise und die steigende Inflation haben den Europäern und Amerikanern den Spaß an neuen Autos gründlich verdorben, die Verkaufszahlen der Hersteller brachen im Juni ein. Die deutschen Fahrzeugverkäufe werden in diesem Jahr vermutlich unter die magische Marke von 3 Millionen fallen, gegenüber bisher erwarteten 3,2 Millionen. "Die nächsten 18 Monate werden sehr hart für den deutschen Automarkt werden", schreibt das Center of Automotive Research.
Elektroautos: Der Horror für Platinanleger

Wer beim Öl sparen will, muss beim Treibstoffverbrauch sparen. Er ist in Europa für 60%, in den USA gar für 70% des Ölverbrauchs verantwortlich. Die Autohersteller arbeiten mit Hochdruck an neuen Konzepten. Bei BMW zum Beispiel läuft die Entwicklung eines „revolutionären Antriebs- und Fahrzeugkonzepts“ unter dem Codenamen „Project i“. Es deutet vieles darauf hin, dass das Elektroauto oder Hybridfahrzeuge, also eine Kombination von Elektro- und Ottomotor, politisch favorisiert werden. Der britische Premier hielt Mitte Juli eine ausgesprochen faszinierende Rede, die von den Massenmedien nicht aufgegriffen wurde. Er sprach vor der Europäischen Kommission von einer „Post-Öl-Ära“ und legte einen 10-Punkte-Plan vor, wie die EU unabhängig vom Öl machen will. Dazu gehört nach Browns Plan der Bau von Elektroautos, die nach seinem Gutdünken zukünftig für den europäischen Markt in Großbritannien hergestellt werden sollen. Langfristanleger in Platin müssen diese Entwicklungen genau verfolgen, denn im Jahr 2007 wurden 60% oder 4,23 Millionen Unzen der Gesamtfördermenge von 7,03 Millionen Unzen für die Herstellung von Benzin- oder Dieselkatalysatoren verwendet. Elektroautos brauchen keine Katalysatoren.

Wenn das Elektroauto wirklich kommt, müssten die Schmuckindustrie und die Investmentnachfrage die Differenz ausgleichen, was unmöglich ist. Es droht dem Platinmarkt langfristig möglicherweise ein massives Überangebot. Langfristanleger sollten bei Platin daher vorsichtig sein und lieber Blei näher betrachten, dass sehr günstig ist, und das in Autobatterien verwendet wird.

Blei ist - zusätzlich zu den langfristigen Perspektiven, auch kurzfristig auf einem sehr interessanten Kursniveau. In folgendem Chart sehen Sie den Kursverlauf von Blei seit Oktober 2006. Aus technischer Sicht bildet die exponentiell gewichtete gleitende Durchschnittslinie auf 200 Tage bei 2020 Dollar/Tonne eine Hürde. Der Preis scheint sich aber bereits zu stabilisieren und Fonds kaufen das günstig gewordene Metall, dessen Preis seit Oktober 2007 um 59% gefallen ist. Das Korrekturziel bei 1580 Dollar/Tonne, ausgelöst durch eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) von August 2007 bis Mai 2008, wurde erreicht. Sollte der Widerstand bei 2020 Dollar/Tonne überschritten werden können, eröffnet sich aus technischer Sicht ein Kurspotenzial bis zur Nackenlinie der SKS bei rund 2600 Dollar/Tonne, was einem weiteren Aufwärtspotenzial von rund 30% entspricht.

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Autor:
Jochen Stanzl

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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