Analyse
11:59 Uhr, 27.05.2020

JUNGHEINRICH - Steckt in der Aktie eine Comeback-Chance?

In der Finanzkrise fiel die Aktie von Jungheinrich AG von 12 Euro auf 2,50 Euro. In der aktuellen Krise und schon deutlich zuvor ging es ähnlich stark bergab.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 17,340 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Jungheinrich AG - WKN: 621993 - ISIN: DE0006219934 - Kurs: 17,340 € (XETRA)

Anfang 2018 notierte Jungheinrich noch bei Kursen von 42 Euro, die Tiefs markierte die Aktie im März bei etwa 10 Euro. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich Jungheinrich nach der Finanzkrise verfünfzehnfacht hat. Ist ähnliches nun wieder möglich? Jungheinrich spielt den Megatrend der Logistik und profitiert neben Kion im deutschen und europäischen Markt vom Aufbau des Ecommerce. Dabei entscheidet eine effiziente Lagerlogistik immer mehr über Erfolg und Misserfolg eines Geschäftsmodells. Schnelligkeit und Automation spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei Onlineunternehmen und dem Versandhandel. Ein Trend, der Jungheinrich langfristig in die Karten spielt.Ein weiterer wichtiger Trend, den Jungheinrich frühzeitig erkannt hat ist die Elektromobilität.

Jungheinrich hat sehr frühzeitig auf Elektrostapler gesetzt und konnte in diesem Bereich wichtige Erfahrungen sammeln. So steigt die Nachfrage nach Staplern mit Elektroantrieb stark an, während klassische Benzinmodelle zunehmend aus der Mode geraten. Bis 2023 wird ein Marktanteil von rund 50 % bei Elektrostaplern erwartet, die Durchdringung geht hier also wesentlich schneller als im Autobereich vonstatten.

Jungheinrich AG
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Bei Vernetzung und Digitalisierung kämpft Jungheinrich an vorderster Front mit. Wenn heute ein Kunde online etwas bestellt, müssen möglichst viele Schritte in der Orderabwicklung automatisiert sein. Der Roboter im Lager muss am besten direkt den Bestellwunsch umsetzen und diesen versandfertig fertig machen. So weit sind wir aktuell aber noch nicht. Auch Branchenführer Amazon setzt noch stark auf Mitarbeiter und weniger auf Roboterdienste. Doch die Automatisierung wird hier die kommenden zehn Jahre einen riesigen Schritt nach vorne machen. Klassische Läger sind dann große abgedunkelte Hallen, in denen Roboter die Waren von A nach B verschieben und selbstständig nach der Bestellaufgabe des Kunden den Versand veranlassen. Ob dieser dann mit Drohne oder mit der Post erfolgt wird sich zeigen.

Jungheinrich ist äußerst solide finanziert, hat eine sehr geringe Nettoverschuldung und konnte von 2015 bis 2019 im Umsatz von 2,75 Mrd. Euro auf 4,07 Mrd. Euro wachsen und das fast nur organisch aus eigener Kraft. Das EBIT war in den letzten zwei Jahren etwas unter Druck, wobei diese Problematik viele Industrieunternehmen hatten. Aktuelle Restrukturierungsbemühungen sollten hier in einer Erholung der Nachfrage neue Kräfte freisetzen.

Das durchschnittliche Ergebnis je Aktie lag in den Jahren 2015 bis 2019 bei 1,63 Euro. Aktuell wird die Aktie bei Kursen von rund 16 Euro also praktisch mit einem KGV von 10gehandelt, wenn man Null-Wachstum in den kommenden Jahren unterstellt. In guten Jahren wurde am Kapitalmarkt jedoch ein KGV von 20 zugebilligt. Da kann es sicherlich wieder hingehen Richtung 2022/23. Mit organischem Wachstum und neuerlichen Spitzenergebnissen halte ich dann die bereits erreichten 42 Euro für wieder machbar.

Dass auch Jungheinrich im Jahr 2020 nun erstmal bluten muss, die Frage stellt sich kaum. Die Prognose von Jungheinrich ist mit vielen Fragezeichen versehen. Ich denke aber das Unternehmen wird recht schnell nach der Krise wieder aufstehen, da die Produkte heutzutage unverzichtbar sind. Wie wichtig eine funktionierende Logistik ist hat sich auch in der Corona Zeit wieder einmal gezeigt. Für mich ist Jungheinrich derzeit ein langfristige Kaufchance.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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