Analyse
08:20 Uhr, 23.01.2023

JUNGHEINRICH – Nach starkem Lauf weiter auf der Überholspur?

Die Aktie von Jungheinrich kennt seit Wochen nur noch den Weg nach oben. Das Unternehmen befindet sich auch seit geraumer Zeit in unserem PROmax Depot „Deutsche Aktien“.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 33,520 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Jungheinrich AG - WKN: 621993 - ISIN: DE0006219934 - Kurs: 33,520 € (XETRA)

Heute schauen wir uns einmal an, ob die Aktie - trotz des deutlich gestiegenen Kurses - über weiteres Potenzial verfügt. Jungheinrich ist als Logistikzulieferer ein typischer Frühzykliker. Die Nachfrage nach den Produkten steigt bei einer wirtschaftlichen Erholung relativ schnell. Der jüngste Lauf kann also mit zunehmendem Konjunkturoptimismus begründet werden.

Ohne Ertragsdelle durch die Krise?

Auffällig bei Jungheinrich: In den letzten Wochen sind die Erwartungen der Analysten an das Unternehmen wieder deutlich angezogen. Als ich zuletzt im September an dieser Stelle berichtete, wurde für das Jahr 2023 ein Gewinn pro Aktie von 2,25 EUR erwartet. Mittlerweile liegt die Schätzung bei 2,52 EUR. Wohlgemerkt in einem Umfeld, in dem der größte Konkurrent Kion eine heftige Gewinnwarnung vermelden musste.

Das EBIT dürfte sogar ohne Delle durch die Jahre 2022/2023 kommen, erwarten die Analysten. Sinkende Margen kann Jungheinrich durch einen steigenden Umsatz wettmachen. Bis zum Jahr 2025 soll der Gewinn deutlich über 3 EUR je Aktie ansteigen.

Als wir die Aktie im September in unser Musterdepot gekauft haben, lag das KGV klar im einstelligen Bereich. So etwas kommt bei Jungheinrich äußerst selten vor. Zuletzt war das im Corona-Crash-Tief und in der Eurokrise 2012 der Fall. Die Median-Bewertung der letzten 10 Jahre liegt auf Basis des KGVs für die kommenden 12 Monate bei 16,27. Betrachten wir die aktuellen Gewinnschätzungen, dann beläuft sich das KGV aktuell auf 13,3.

Damit ist Jungheinrich ggü. dem historischen Schnitt immer noch niedriger als gewöhnlich bewertet. Gewinnmitnahmen erscheinen zwar angemessen, aber den Kursbereich von 38 bis 40 EUR könnte die Aktie aus Sicht historischer Bewertungen ohne Weiteres noch ansteuern. In Phasen, in denen Jungheinrich wächst, lag das KGV nicht selten auch bei Werten jenseits der 20. Spätestens hier sollten Anleger dann aber vorsichtig werden. Die Erwartungen sind in der Vergangenheit häufiger mal abgehoben und konnten dann in der Wirklichkeit nicht erfüllt werden.

Fazit: Derzeit liegt das Momentum auf Seiten von Jungheinrich. Gewinnmitnahmen sind statthaft, die Bewertung gibt aber noch keinen Anlass zur Sorge. Wer investiert ist, lässt die Gewinne also laufen. Neueinsteiger warten aber besser deutliche Konsolidierungen bei dem Papier ab.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 4,70 4,73 4,94
Ergebnis je Aktie in EUR 2,49 2,52 2,75
KGV 13 13 12
Dividende je Aktie in EUR 0,67 0,70 0,76
Dividendenrendite 2,00 % 2,09 % 2,27 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Jungheinrich AG
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Der Autor hält Aktien von Jungheinrich.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Jungheinrich AG (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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