Jüngste Steuererhöhung wirft weiter einen Schatten auf Japans Industrie
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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft hat die jüngste Erhöhung der Verbrauchssteuer noch nicht ganz verdaut. Die Industrieproduktion des Landes legte im Mai auf Monatssicht zwar um saisonbereinigt 0,5 Prozent zu, nachdem sie im April, dem ersten Monat mit höherer Umsatzsteuer, um 2,8 Prozent eingebrochen war. Die Daten gab am Montag das Wirtschaftsministerium heraus.
Die April-Schwäche wurde als Folge der Steueranhebung gewertet, da viele Unternehmen ihre Fertigung vorübergehend drosselten. Der Produktionsschub im Mai fiel allerdings geringer aus als in Marktkreisen erwartet. Ökonomen erwarteten einen Anschub von 0,9 Prozent. Im Mai sanken die Auslieferungen der Industrie um 1,2 Prozent, und die Lagerbestände stiegen um 2,9 Prozent.
Beobachter waren sich bereits im Vorfeld der Anhebung überwiegend einig, dass sich die Steuererhöhung negativ beim Industrieausstoß bemerkbar machen wird. Dennoch sind nun die vorgelegten Mai-Daten aus Sicht von Ökonomen ein ermutigendes Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft des Landes den erwarteten Dämpfer schneller als gedacht wegsteckt. Ab Juli wird laut einer Prognose des Tokioter Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie wieder mit einem satten Anstieg des industriellen Ausstoßes gerechnet.
Japans Konsumenten haben die Erhöhung der Verbrauchssteuer bereits zu spüren bekommen. Die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - kletterte im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent und damit so stark wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr, wie die Regierung am Freitag bekannt gab. Nachdem die Verbraucher vor der Steueranhebung noch einmal kräftig Geld ausgegeben hatten, gingen die Ausgaben der Haushalte im Mai um acht Prozent zurück, der stärkste Rückgang seit drei Jahren.
Spannend wird es nun am morgigen Dienstag, wenn die Bank of Japan den Stimmungsindex der Großindustrie, den sog. Tankan-Bericht, veröffentlicht. Ökonomen rechnen damit, dass der Index zum Juni auf plus 14 Punkte sinken wird. Drei Monate zuvor hatte er noch bei plus 17 Zählern gelegen.
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