J.P. Morgan: Europäische Aktien sind Gewinner der Erholung
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Experten von J.P. Morgan Asset Management sehen immer mehr Zeichen, die auf ein Abklingen der weltweiten Rezession hindeuteten. Sowohl Frankreich als auch Deutschland befinden sich ebenso wie Japan offiziell nicht mehr in einer Rezession. Allerdings gelte das noch nicht für die USA, in denen die finale Bestätigung noch ausstehe. „Diese Entwicklung stellt eine Besonderheit dar“, unterstreicht Karsten Stroh, Leiter des Produktmanagements für europäische Aktienfonds bei J.P. Morgan Asset Management in London. „Üblicherweise erholen sich die Märkte auch in der Reihenfolge, in der sie in die Rezession geraten. Aktuell sehen wir dagegen eine ‚last in first out’-Tendenz.“
Gegenwärtig verbesserten sich jedoch die zukunftsgerichteten ökonomischen Indikatoren auf breiter Front: so haben sich beispielsweise die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor von den historischen Tiefs zur Jahreswende erholt und liegen nun wieder deutlich im expansiven Bereich (ISM- Index für das verarbeitende Gewerbe) oder kurz darunter (ISM-Index für Dienstleistungen). Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) korrigierte ihre Wachstumsprognosen ebenfalls nach oben. Die Organisation bleibt in ihrem Optimismus allerdings zurückhaltend und erwartet auf lange Sicht ein eher bescheidenes Wachstum.
„Diese Meinung teilen wir“, betont Karsten Stroh: „In den nächsten Monaten sollten sich die Konjunkturdaten unserer Ansicht nach zwar weiter verbessern. Derzeit bleibt jedoch ungewiss, ob die Dynamik für ein eigenständiges Wachstum ausreichen wird, sobald die positiven Auswirkungen der staatlichen Konjunkturpakete und des Wiederaufbaus der Lagerbestände nachlassen. Wir warten insbesondere auf Anzeichen einer Erholung der Verbrauchernachfrage, da diese ein organisches Wachstum ermöglicht“.
Im aktuellen Umfeld sollten laut Stroh europäische Aktien besonders profitieren: „Im Zuge der Globalisierung erwirtschaften Europas Unternehmen einen Großteil ihres Umsatzes im Ausland. Mit über 40 Prozent hat Europa entsprechend auch den größten Anteil am Welthandel. Sicherlich gehen viele Exporte in andere europäische Länder, aber auch die weltweiten Schwellenländer, insbesondere China und Russland, haben hier einen großen Anteil.“ Parallel nutzen viele Unternehmen die aktuelle Krise, um die Produktpalette zu bereinigen, die Organisationsstruktur zu verschlanken und neue Kooperationen einzugehen – beispielsweise in der Automobilwirtschaft.
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