Analyse

JOHNSON & JOHNSON – US-Konzern will Milliardenvergleich schließen

Nachbörslich konnten die Papiere von Johnson & Johnson (JnJ) am gestrigen Abend deutlich von einem angestrebten Vergleich profitieren. Die Thematik rund um das talkumhaltige Babypuder zieht sich schon seit geraumer Zeit hin und belastet die Aktie.

Erwähnte Instrumente

  • Johnson & Johnson - WKN: 853260 - ISIN: US4781601046 - Kurs: 158,490 $ (NYSE)

Mit Tausenden von Klägern will der Konzern jetzt einen Vergleich schließen und 8,9 Mrd. USD zahlen. Das dürfte etwas mehr als dem freien Cashflow eines halben Geschäftsjahres entsprechen. Anleger empfinden diese Summe als „günstig“.

Insolvenz soll Kläger unter Druck setzen

Die Mittel, zu denen der US-Konzern greift, dürften zumindest als fraglich beurteilt werden. Das Klagerisiko wurde in einer Tochtergesellschaft gebündelt, die im Zuge des Vergleichs erneut Insolvenz angemeldet hat. Die LTL Management LLC will den Gläubigern die Summe in einem Zeitraum von 25 Jahren auszahlen.

Bevor der Plan durchgeht, müssen sowohl das Gericht als auch ein großer Teil der Kläger dem Vergleich zustimmen. Die Sache ist also noch lange nicht in trockenen Tüchern. JnJ könnte bei einem Erfolg tausende von Klagen auf einen Schlag beilegen, mit denen der Konzern schon seit Jahren zu kämpfen hat und die den Kurs entsprechend belasten.

Trotz des angebotenen Vergleichs bleibt JnJ seiner Position treu, dass es keine Anzeichen dafür geben würde, dass das talkhaltige Pulver schädlich war. Die Klagen würden weiterhin jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren. Da sich die Gerichtsverfahren aber über Jahrzehnte erstrecken könnten, was erhebliche Kosten mit sich bringen würde, will man durch den Vergleich eine Beilegung der Streitigkeiten erreichen.

Fazit: Dieser Fall dürfte wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch Stoff für einen Kinofilm liefern. Der böse Großkonzern, der sich gegen die Klagen tausender Menschen zur Wehr setzen muss. Dabei wird mit zahlreichen „schmutzigen“ Tricks gearbeitet. Für die Aktionäre wäre die Beilegung jedenfalls ein positiver Trigger. Über das Geschäftsgebaren von JnJ müssen Anleger aber selbst urteilen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 94,94 97,68 100,32
Ergebnis je Aktie in USD 10,15 10,52 10,94
KGV 16 15 15
Dividende je Aktie in USD 4,40 4,69 4,94
Dividendenrendite 2,77 % 2,95 % 3,11 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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