Analyse
12:30 Uhr, 14.10.2020

JOHNSON & JOHNSON - Dämpfer nach guten Quartalszahlen?

Johnson & Johson präsentierte gestern sein Zahlenwerk für das dritte Quartal, welches positiv ausfiel. Trotzdem warfen Anleger ihre Stücke auf den Markt. Der Grund hierfür liegt in einer anderen Meldung.

Erwähnte Instrumente

  • Johnson & Johnson
    ISIN: US4781601046Kopiert
    Kursstand: 148,360 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Johnson & Johnson übertrifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $2,20 die Analystenschätzungen von $1,98. Umsatz mit $21,1 Mrd. über den Erwartungen von $20,2 Mrd.

Quelle: Guidants News

Zunächst konnte man aus Anlegersicht über die Quartalsergebnisse nicht meckern. Der Umsatz und Gewinn konnte dank erhöhter Nachfrage nach Pharmazeutika und Verbrauchsgütern gesteigert werden. Zudem konnte die Jahresprognose angehoben werden. Alles in allem also rundum positive Nachrichten. Doch der Grund für die Verkäufe liegt gänzlich woanders. Folgende Meldung ging gestern ebenfalls über den Ticker:

Corona-Virus: Johnson & Johnson hat seine klinische Studie für seinen COVID-19-Impfstoff gestoppt, weil unerklärliche Krankheitsfälle aufgetreten sind. Details wurden nicht genannt.

Quelle: Guidants News

Und genau hier liegt die Ursache. Diese Meldung veranlasste Marktteilnehmer trotz der guten Zahlen zu Verkäufen. Problematisch ist diese Meldung vor allem deswegen, da der Impfstoff von Johnson&Johnson zu den in der Entwicklung am weitesten fortgeschrittenen überhaupt gehört und sich in der kleinen Menge derjenigen befindet, welche die finale Testphase erreicht haben. Erst kürzlich hatte auch Astrazeneca wegen Sicherheitsbedenken die Tests ausgesetzt. Für die generelle Impfstoffentwicklung gegen Covid-19 stellt dies einen weiteren Rückschlag dar.

Aus Anlegersicht stellt man sich nun die Frage was schwerer wiegt, die positiven Ergebnisse oder der Stopp der Impstoffentwicklung. Werfen wir hierzu einen Blick auf den aktuellen Kursverlauf.

Schwieriges Chartbild

Aus charttechnischer Sicht ist das aktuelle Kursgeschehen nicht schön anzusehen. In den letzten Monaten ging weder viel voran noch kam es zu einer nachhaltigen Abwärtsbewegung, weder Fisch noch Fleisch möchte man meinen. In der letzten Handelswoche wurden wieder Kursgewinne generiert, doch die gestrigen Quartalszahlen rissen ein Gap in den Kurs. Damit ist alles wieder offen. Beim genaueren Hinsehen lässt sich die Bildung einer möglichen Schulter-Kopf-Schulter-Formation erkennen. Zwar fehlt hier noch die Ausformung der rechten Schulter, doch kommt es zu weiteren Verkäufen, so würde die SKS stehen. Aufgrund der gestrigen Verkäufe und der "Schwere" über die News zur Impfstoffentwicklung dürfte bei Anlegern die Luft erstmal raus sein, zumindest auf kurzfristige Sicht. Deshalb ist es gut möglich, dass es nun zu weiteren Anschlussverkäufen kommt.

Allerdings gibt es Bullensicht trotzdem noch Hoffnung. Im Kursbereich bei 144-145 USD verlauft eine horizontale Unterstützung sowie der EMA200, welche einen Clustersupport bilden und sich somit als Bärenstopper erweisen könnten. Ob dies gelingt, muss abgewartet werden, doch die Chancen hierfür sind allemal gegeben. Würde jedoch trotzdem die Unterstützung gerissen werden, so droht eine Aktivierung der SKS und ein Rückfall auf 137 USD.

Als Alternativszenario würde es in den nächsten Tagen anstatt weiterer Verkäufe zu direkten Käufen kommen. Wiegen im Gesamtbild die Quartalszahlen trotzdem mehr als gedacht und Anleger bleiben kauflustig, so könnte bei steigenden Kursen der SKS und allen bärischen Ambitionen einen Absage erteilt werden und nach Norden marschiert werden. In diesem Fall lauten die Kursziele 155,47 USD und 157 USD.

Fazit: Die Neuigkeiten über den Stopp der Impfstoffentwicklung sorgte im gestrigen Handel für einen deftigen Abschlag. Diese negative Stimmung könnte nun kurzfristig anhalten, was zu weiteren Verkäufen führen dürfte. Allerdings ist auf mittelfristige Sicht noch alles offen. Wer hier den Einstieg sucht sollte sich daher aktuell an der Seitenlinie positionieren und das Kursgeschehen beobachten.

Einsteiger-Know-how: Schulter-Kopf-Schulter-Formation

Bei der Schulter-Kopf-Schulter (SKS) handelt es sich um eine der beliebtesten Chartformationen überhaupt. Verglichen mit dem Doppelhoch ist sie noch einmal komplexer aufgebaut. Es handelt sich bei der SKS-Formation um eine klassische Trendwendeformation, die einen Trendwechsel hin zu einer Abwärtsbewegung einleitet. Der Kursverlauf erreicht hierbei zunächst ein Hoch als linke Schulter (S) der Formation. Während der folgenden Rally kommt es innerhalb der noch intakten Aufwärtsbewegung zur Ausbildung eines höheren Hochs, dem Kopf (K). Die anschließende Konsolidierung erreicht dann allerdings bereits das Kursniveau des vorangegangenen Tiefs, ein Zeichen von nachlassender Kraft der Käufer. Kann sich der Basiswert jetzt nicht mehr nachhaltig nach oben absetzen, bildet sich ein weiteres Zwischenhoch (rechte Schulter S), aber unter dem Kopf (K). Die Formation ist jetzt klar erkennbar. Die Hochs sehen wie der menschliche Körper mit Schulter-Kopf-Schulter aus. Daher auch der Name. Die entscheidende charttechnische Marke ist die Nackenlinie, die die Tiefpunkte zwischen den Schultern und dem Kopf verbindet. Ein Verkaufssignal wird ausgelöst, wenn diese Nackenlinie nach unten gebrochen wird. Tritt diese Formation gespiegelt am Ende eines Abwärtstrends auf, springt man von einer inversen Schulter-Kopf-Schulter.

Johnson & Johnson - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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