Kommentar
09:32 Uhr, 28.03.2011

Jetzt in die Defensive gehen

Danone-Aktienanleihe

Der Nahrungsmittelkonzern sitzt in der Wachstumsfalle. Dennoch könnte die defensive Aktie in der derzeitigen Börsensituation in den Fokus rücken. Eine Aktienanleihe gibt zusätzlichen Schutz.

Angesichts der Ereignisse in Japan rücken Aktien aus defensiven Branchen in den Fokus. Dazu gehören auch Nahrungsmittelhersteller wie Danone, deren Geschäft unbeeindruckt von der Konjunkturentwicklung auf einem stabilen Niveau verläuft. Nachteil: In wirtschaftlichen Boomphasen und haussierenden Börsen wie in den vergangenen zwei Jahren gehören solche Aktien eher zu den Underperformern.

Mit einem Umsatzanteil von rund 57 Prozent erzielen die Franzosen den Großteil ihres Geschäfts mit Milchfrischeprodukten, die unter Marken wie Actimel und Activia bekannt sind. Babynahrung steht für knapp 20 Prozent. Mit Mineralwasser (Evian, Volvic) erzielt Danone circa 17 Prozent der Gesamterlöse. Medizinische Nahrungsmittel runden das Portfolio ab. Insgesamt hat Danone den Umsatz 2010 um 6,9 Prozent auf 17 Mrd. Euro gesteigert. Weltweit ist der Konzern auf Rang sieben der größten Nahrungsmittelhersteller platziert. In Europa liegt das Unternehmen hinter Nestlé und Unilever auf Platz drei. Nestlé, die globale Nummer eins, hat 2010 rund 87 Mrd. Euro Umsatz erzielt.

Analysten wie Nicolas Sochovsky von Unicredit Research bescheinigen Danone kaum noch Wachstumsaussichten in Westeuropa. In der Tat kam der Erlös hier 2010 lediglich um 1,9 Prozent voran. In Asien und in der übrigen Welt hingegen ging es um 14,0 bzw. 14,9 Prozent nach oben, besonders stark in Russland, Mexiko und Brasilien. Dadurch ergeben sich jedoch automatisch Risiken aus einer Abkühlung der Konjunktur in den betreffenden Ländern. Gefahr droht auch von steigenden Rohstoffpreisen. Schon 2010 nahm das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor allem wegen den höheren Milchnotierungen nur ungefähr im gleichen Ausmaß wie der Umsatz zu. Gleichwohl landete die Ebit-Marge mit knapp 15,2 Prozent erneut auf einem sehr hohen Niveau.

Um den rückläufigen Wachstumsraten in Europa zu begegnen, sucht das Danone-Management sein Heil in Akquisitionen und Kooperationen. 2010 haben die Franzosen den rund 2,6 Mrd. Euro schweren Kauf des US-Konsumgüterherstellers Alberto Culver auf den Weg gebracht. Zudem hat der Konzern ein Joint-Venture mit dem russischen Unimilk-Konzern gegründet. Dabei geht es um die Zusammenlegung der Geschäfte der beiden Unternehmen mit frischen Milchprodukten in den GUS-Staaten im Volumen von rund 1,5 Mrd. Euro. Danone erhofft sich daraus eine Steigerung der operativen Marge.
Solange die unsichere Börsenphase anhält, dürfte sich die Danone-Aktie genau wie der Sektor besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Von den 43 beim Finanzdienst Bloomberg erfassten Danone-Analysten stufen den Titel derzeit 22 mit Kaufen ein. Im Vergleich mit Wettbewerbern notiert die Aktie mit einem kleinen Aufschlag: Das KGV für 2012 beträgt aktuell 12,7 gegenüber 12,4 bei Unilever. Die traditionell teureren Anteile von Nestlé bringen es auf ein KGV von 13,6.

Ruhiger als mit der Danone-Aktie selbst können Sie mit einer Aktie-nanleihe (ISIN DE000VT1JKT9) von der Bank Vontobel schlafen. Hier erhalten Sie unabhängig vom Kursverlauf der Aktie am Laufzeitende einen Kupon von 10,0 Prozent. Sollte der Titel am Schluss mindestens bei 43 Euro notieren, ist zudem die Tilgung zum Nennwert vorgesehen. Schließt der Titel unterhalb dieser Marke, bekommen Sie Danone-Aktien geliefert. Durch diese Konstruktion ist die Aktienanleihe im Vergleich zum Direktinvestment ein gutes Stück risikoärmer.

Fazit: Im Vergleich zum Direktinvestment ist die Danone-Aktienleihe etwas risikoärmer. Zugleich sind die Kurschancen hoch. Denn das Papier ermöglicht am Laufzeitende eine maximale Rendite von gut 10,6 Prozent, wenn die Danone-Aktie am 15. Juni 2012 mindestens bei 43 Euro notiert - also etwas niedriger als aktuell. Steht sie unterhalb dieser Marke, bekommen Sie Danone-Aktien geliefert. Ein Verlust entsteht also nur, wenn der Kupon das Kursminus der Aktie nicht ausgleichen kann.

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