Kommentar
19:46 Uhr, 19.03.2018

Jetzt geht es den Aktien an den Kragen

Die Korrektur beschäftigt uns nun schon über 7 Wochen. So langsam beginnt es zu nerven - und das wird auch nicht so bald aufhören.

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 1.095,080 $ (NASDAQ)

An Aufregung mangelte es bisher schon nicht. Immer neue Themen treiben den Markt vor sich her. Zu Beginn der Korrektur waren es Inflations- und Zinsängste. Diese wurden schnell vergessen. Der Markt drehte nach oben. Dann kam die Debatte über einen Handelskrieg. Das interessierte nach zwei Wochen niemanden mehr.

Jetzt sind es die Technologiewerte, die den Markt plötzlich nach unten drücken. Vergleich man den Nasdaq mit dem S&P 500, ergibt sich ein frappierender Unterschied. Der Technologieindex konnte ein neues Allzeithoch erklimmen. Dem S&P 500 gelang das nicht.

Der Nasdaq ist das vor allem wegen einer Schwergewichte gelungen. Amazon streifte die Korrekturversuche sofort ab. An Netflix perlte ohnehin alles ab. Alphabet gelang es ebenfalls noch einmal, sein Allzeithoch zu erreichen. Nur Facebook hinkte hinterher. Es ist auch Facebook, welches den Markt besonders belastet.

Alphabet Inc. (Class C)
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    Nasdaq
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Es geht einerseits um eine Art Datenleck (es wurden Daten von einer externen Firma gesammelt, die nicht hätten gesammelt werden sollen und später nicht gelöscht wurden) und andererseits um regulatorische Angelegenheiten. In den USA sollen Facebook, Google und Twitter vor den Senat zitiert werden. Es geht um die Frage, ob die Unternehmen mit den Nutzerdaten verantwortungsvoll umgehen.

In der EU sollen zudem zukünftig der Umsatz von Unternehmen wie Facebook besteuert werden und nicht mehr der Gewinn, der sich zu leicht optimieren lässt. Das alles lastet auf den Gewinnaussichten, aber nicht nur darauf. Facebook, Google, Twitter und wie sie alle heißen, haben es geschafft, Quasi-Monopole zu werden. Das versuchen andere Firmen heute noch genauso und vermutlich mehr denn je (siehe auch einen anderen Artikel von mir).

So langsam merken auch Politiker, dass diese Unternehmen einen ungeheuren Einfluss haben. Sie verdienen nicht nur Unmengen an Geld, sondern kennen die Konsumenten und Bürger wie sonst kein anderer. Die Daten dienen zwar der gezielteren Werbung, doch wie die US-Wahlen gezeigt haben, lässt sich mit den Daten sehr viel mehr machen. Ob nun eine Werbung für ein Produkt gezielter geschaltet werden kann oder politische Propaganda - vom Prozess her ist es sehr ähnlich.

Wie dem auch sei, die Technologiewerte werden jetzt verkauft. Es ist ja nicht so, dass sie den breiten Markt nicht teils dreistellig geschlagen hätten. Gewinnmitnahmen sind durchaus angebracht. Sie kommen natürlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt und sie zeigen wie nervös Anleger sind. Anscheinend wollen Anleger verkaufen. Sie brauchen nur ein kleines Argument und schon geht es mit den Verkäufen los. So beendet man eine Korrektur nicht schnell.

Vielmehr dehnt sich die Korrektur zeitlich weiter aus und dauert nun schon länger als die Durchschnittskorrektur. Auch gewisse Ähnlichkeiten zu 1999 lassen sich erkennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir etwas Ähnliches in diesem Jahr sehen werden: nach dem Exzess eine erste Korrektur, noch einmal ein wackeliges Allzeithoch und zu guter Letzt die große Trendwende.Clemens Schmale

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17 Kommentare

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Es wird gar nichts passieren 0,0 ! Sollte es leicht ernst werden , ich sag mal 20 % oder so, werden die Zentralbanken sehr schnell dem SNB/Boj Beispiel folgen und offiziell beginnen AKTIEN zu kaufen ! Die Märkte dürfen nie mehr crashen ..... zu viel Pensionsfonds etc etc etc sind wegen der niedrigen Zinsen aufgesprungen ! Leichte Korrekturen in Zukunft mehr nicht !

    07:48 Uhr, 20.03.2018
    2 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Prognosen sind immer schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen....

    21:47 Uhr, 19.03.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Todyai
    Todyai

    Dachte, es geht hoch? Wechselhaft wie das Wetter.

    20:36 Uhr, 19.03.2018
  • SATAN76
    SATAN76

    Crash-Propheten haben halt immer recht... Ihr einziges Problem: Nicht die ganze Zeit... 😀

    20:27 Uhr, 19.03.2018
  • CKT7985
    CKT7985

    Da Sie als Orakel oder Wahrsager nicht taugen (90% Ihrer Prognosen liegen daneben), wird auch diese wenig mit der Realität zu tun haben. Zudem untermauern Sie Ihre Behauptungen nicht anhand von Fundamentaldaten. Warum endet die seit 10 Jahren anhaltende Aufwärtsbewegung ? Wo liegen die Fakten für den Crash/die Rezession ? Warum sagen die Unternehmensbilanzen und -prognosen etwas völlig anderes ? Natürlich sehen wir eine Korrektur. Ihr einmal mehr vollkommen überzeichnetes Rezessionsszenario ist wieder unseriös.

    20:23 Uhr, 19.03.2018
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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