Kommentar
00:00 Uhr, 27.10.2009

Je besser die Anleger informiert sind, desto weniger schlechte Erfahrungen machen sie

Solange das Geschäft mit Derivaten für Anleger wie Emittenten gut lief, insbesondere in den Boomjahren 2006 und 2007, bestand wenig Bedarf nach detaillierten Informationen. Das änderte sich jedoch in den zurückliegenden 18 Monaten. Seit der Lehman-Insolvenz gilt: Transparenz schafft Vertrauen und ist für viele Anleger zur Grundvoraussetzung geworden, um Zertifikate zu kaufen.

Das Anlegerbedürfnis nach Informationen erstreckt sich mittlerweile über den Garantiegeber, die Details der Preisberechnung, Einflussfaktoren auf den Sekundärmarktpreis und regelmäßige Risikokennzahlen des Produktes. Der Deutsche Derivate Verband und einige Emittenten haben in allen Bereichen erhebliche Aufklärungsarbeit geleistet.

In kaum einer anderen Anlageklasse gibt es derart umfangreiches Informationsmaterial wie bei Zertifikaten. Interessierte Anleger können über alle zur Verfügung stehenden Kanäle kostenlose Informationen einholen. Allein die Homepage des DDV www.derivateverband.de liefert auf täglicher Basis ein breites Spektrum an Wissenswertem rund um Anlage-Zertifikate vom Einsteiger bis zum Profi. Das Angebot reicht von einer Checkliste, die der Verband mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz erarbeitet hat bis zur Veröffentlichung der Credit Spreads.

Der DDV erleichtert Anlegern den Durchblick angesichts der vielen unterschiedlichen Produktstrukturen. Die Derivate-Liga erleichtert Anlegern den Einstieg in eine schnell komplex werdende Produktwelt, ohne dabei auch die Informationsbedürfnisse der semiprofessionellen Selbstentscheider zu vergessen. So gibt es unter anderem auch Angaben über Ratings und Risikoeinstufungen.

Ebenso wie Transparenz im Hinblick auf die Vielfalt und Komplexität der Produkttypen wichtig ist, spielt sie auf Produktebene eine entscheidende Rolle. Jeder Anleger, der ein strukturiertes Produkt mit attraktiver Renditechance kauft, weiß, dass er damit Risiken eingeht. Diese Risiken verständlich zu machen und Möglichkeiten bereitzustellen, diese zu überwachen, hat sich die Industrie zum Ziel gesetzt und bereits beträchtliche Fortschritte gemacht.

Da strukturierte Produkte trotz aller Transparenzbemühungen komplexe Instrumente sind, wird das Maß an Aufklärung in Zukunft weiter wachsen. Regelmäßige Schulungen sind der nächste Schritt. Je besser informiert die Käufer sind, desto selbstverständlicher werden sie Informationen über Produkte und Garantiegeber einfordern, und desto größer ist der Druck, diese regelmäßig und zuverlässig zu liefern.

Mit höherer Transparenz wächst das Verständnis für Chancen und Risiken strukturierter Produkte. Das führt dazu, dass Kunden Zertifikate auswählen und strukturieren können, die noch genauer auf ihre Markterwartung und ihr Portfolio ausgerichtet sind.

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