Fundamentale Nachricht
11:21 Uhr, 09.12.2013

Japans Wirtschaft wächst längst nicht so stark wie angenommen

Die Wirtschaftserholung in Japan gerät ins Stocken - und dies trotz lockerer Geldpolitik und riesiger Konjunkturprogramme. Das BIP wuchs im 3. Quartal schwächer als gedacht. Und im kommenden April droht mit einer Steuererhöhung der nächste konjunkturelle Bremsklotz.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Kursstand: 15.660,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal nicht so stark gewachsen wie zunächst ausgewiesen worden war. Die Regierung in Tokio legte am Montag revidierte Zahlen zum Wirtschaftswacstum im dritten Quartal vor. Demnach wuchs das Bruttoinlandsprodukt Japans zwischen Juli und September nur mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 1,1 Prozent. In der Erstschätzung war ein Wachstum von 1,9 Prozent verkündet worden. Im vorangegangenen Zeitraum von April bis Juni wuchs die Wirtschaftsleistung noch um 3,8 Prozent.

Im Quartalsvergleich (zum 2. Quartal) legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zuletzt sogar nur um 0,3 Prozent zu. Dies ist zwar der vierte Anstieg der japanischen Wirtschaftsleistung in Folge, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Ökonomen einen wesentlich stärkeren Konjunkturschwung erwartet hatten.

Der Konsum der Privathaushalte, der in Japan zu etwa 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, zog im dritten Quartal um 0,2 Prozent an. Die Inventionen der Unternehmen legten im dritten Quartal entgegen der ersten Annahme hingegen nicht zu.

Bereits im kommenden Frühjahr droht die japanische Wirtschaft weiter ausgebremst zu werden. Dann soll die Mehrwertsteuer deutlich angehoben werden. Um ein Abwürgen des konjunkturstütztenden Konsums einzudämmen, verordnet die Regierung dem Land eine gigantische Konjunkturspritze. Das Kabinett von Ministerpräsident Shinzo Abe segnete vergangene Woche Ausgaben in Höhe von 5,5 Billionen Yen ab. Zusammen mit geplanten Ausgaben der Provinzregierungen sowie Darlehen für Kleinunternehmen hat das neue Konjunkturpaket einen Umfang von 18,6 Billionen Yen, umgerechnet gut 130 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt soll dadurch um real etwa ein Prozent steigen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten