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12:10 Uhr, 22.08.2016

Japans Regierung überlässt den Yen nicht dem freien Spiel der Märkte

Der Yen hat sich zum US-Dollar zu Wochenbeginn wieder etwas zurückgezogen. Dennoch bleibt die Währung gesucht. Erneut betonten Regierungsmitglieder in Tokio, bei kommenden „spekulationsgetriebenen“ Bewegungen des Yen zu intervenieren.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Regierung ging in die Offensive, um den Wechselkurs des Yen zum US-Dollar von 100 zu verteidigen. Vergangene Woche mussten erstmals seit dem Brexit-Schock für einen US-Dollar weniger als 100 Yen gezahlt werden. Sobald der Kassakurs unter 100 Yen fiel, reagierte das Finanzministerium mit einer starken verbalen Intervention. Der Sonderberater von Premierminister Shinzo Abe, Etsuro Honda, wurde zitiert, eine weitere Lockerung der Bank of Japan im September mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent einzuschätzen und auch eine mögliche Ausweitung der Geldbasis auf jährlich 100 Bio. Yen zu erkennen.

Auch der für Währungsfragen zuständige japanische Vize-Finanzminister Masatsugu Asakawa hat ein entschiedenes Handeln angekündigt, wenn es zu „spekulationsgetriebenen“ Bewegungen des Yen kommt. Zugleich machte er für den jüngsten Anstieg der japanischen Währung aber nicht die Spekulanten verantwortlich. Asakawa äußerte sich nach einem Sondertreffen mit Vertretern der Bank of Japan und der Finanzregulierungsbehörden, „um die Einschätzungen der Finanzmärkte zu diskutieren“.

Am Montag stieg der Wechselkurs wieder über die psychologische Marke von 100 Yen pro Dollar. Den zuletzt starken Trend der Japan-Währung erklärten sich Marktbeobachter unter anderem mit einer allgemeinen Kursschwäche des Dollar jüngst mauer US-Konjunkturdaten, die eine baldige Zinserhöhung der Federal Reserve unwahrscheinlicher machen. Generell gilt der Yen auch immer wieder als sicherer Anlagehafen unter Investoren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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