Japans monetäre „Revolution“
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Rotterdam (BoerseGo.de) - Das billige Geld der Notenbanken dominiert nach Ansicht der Volkswirte von Robeco das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten mehr denn je. Zwar wachse die Weltwirtschaft derzeit langsamer als im langfristigen Durchschnitt. Der extrem expansive Kurs führender Zentralbanken lasse Aktieninvestments jedoch weiterhin attraktiv erscheinen. Im Anleihebereich bleibt Robeco für das High Yield-Segment positiv gestimmt. Grundsätzlich gilt diese Einschätzung auch für Schwellenländer-Bonds, wenngleich sich dort der Ausblick eintrübt.
„Unkonventionelle geldpolitische Lockerungen und niedrige Leitzinsen stellen derzeit die beherrschenden Faktoren an den Kapitalmärkten dar“, so Robeco-Chefvolkswirt Léon Cornelissen. Im Fall Japans spricht der Finanzexperte sogar von einer „Revolution“. Der neue Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda hatte angekündigt, massiv Staatsanleihen zu kaufen und die Geldmenge stark auszuweiten. „Die Bank von Japan wird ihre Bilanzsumme nun Monat für Monat doppelt so schnell ausweiten wie die US-Notenbank“, erläutert Cornelissen. Damit wolle die Zentralbank den Yen schwächen und eine Inflation von zwei Prozent erreichen.
Langfristig erwartet der Chefvolkswirt des niederländischen Investmenthauses für Japan dennoch keinen Zinsanstieg. „Eine Kombination aus Staatsanleihe-Käufen und negativen Realzinsen dürfte die Bondrenditen im Zaum halten“, so Cornelissen. Japanische Staatsanleihen werden größtenteils von Inländern gehalten, die sich nur schwer gegen diese Effekte wehren können. Unterdessen gaben die massiven geldpolitischen Lockerungen den japanischen Aktien Auftrieb. Zu einer messbaren Belebung der Realwirtschaft habe die Geldschwemme allerdings noch nicht geführt, gibt Robeco zu bedenken.
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