Japans Handelsbilanz verzeichnet im Januar das größte Defizit aller Zeiten
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Tokio (BoerseGo.de) - Japans Außenhandelsbilanz ist im Januar desaströs für die alte Handelsnation ausgefallen. Nach Zahlen des Finanzministeriums in Tokio vom Donnerstag lag das Defizit zu Jahresbeginn bei 2,79 Billionen Yen, der höchste jemals erreichte Fehlbetrag im Außenhandel. Verglichen mit dem Vormonat Dezember weitete sich das Defizit um mehr als 100 Prozent aus. Insgesamt ist es bereits der 19. Monat in Folge mit einer negativen Handelsbilanz.
Die Importe stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25 Prozent auf ein noch nie dagewesenes Monats-Volumen von 8,04 Billionen Yen, gegenüber einem Anstieg der Exporte um 9,5 Prozent auf 5,25 Billionen Yen. Die Exporte in die USA und nach Europa legten zweistellig zu, die Ausfuhren nach Asien schwächelten. Während die Markterwartungen bei den Ausfuhren verfehlt wurden, erhöhten sich die Einfuhren stärker als erwartet.
Wegen der Abschaltung der Kernkraftwerke nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011 ist Japan auf teure fossile Brennstoffe zur Stromproduktion angewiesen. Hinzu kommt, dass die Einfuhren von Gas und Rohöl durch den schwachen Yen verteuert werden. Dies ist eine direkte Folge der extrem lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank und der Regierung Shinzo Abe. Das riesige Defizit im Januar erklärten Ökonomen aber auch mit saisonalen Faktoren: Wegen der Neujahrsfeiern in China und anderen asiatischen Ländern seien die Exporte im Januar traditionell geringer.
Ökonomen zweifeln zunehmend an der Nachhaltigkeit der neuen Wirtschaftspolitik namens Abenomics. Die hohen Kosten für Energie lasten immer mehr auf der Wettbewerbsfähigkeit der großen Unternehmen. Im Schlussquartal 2013 ist die Wirtschaft Japans nur mit einer Jahresrate von 1,0 Prozent gewachsen. Experten hatten mit einem fast dreimal so hohen Wachstum von 2,8 Prozent gerechnet. Zudem hat ein wichtiger Frühindikator, der japanische Gesamtwirtschaftsindex zuletzt erneut enttäuscht. Der Indexwert ist im Dezember überraschend um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nach plus 0,4 Prozent im November. Der aktuelle Rückgang des Index, der die wirtschaftliche Aktivität misst, ist der zweite innerhalb von drei Monaten.
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