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11:17 Uhr, 13.12.2002

Japan´s Halbleiterindustrie hat große Pläne

Actiongeladene Videospielekonsolen. Digitalkameras. DVD Aufnahmegeräte. Mobiltelefone mit integrierter Digitalkamera. Das sind nicht nur Geräte auf der Wunschliste von Technologieliebhabern.

Es sind Verkaufsschlager mit der neuesten Technologie, die verfügbar ist. Viele von ihnen werden von japanischen Konsumelektronik-Konzernen hergestellt und sind gleichzeitig die größte Hoffnung für Chiphersteller wie Toshiba, die versuchen, international wieder eine führende Rolle zu spielen.

Aber dafür wird es moderne, milliardenschwere Fabriken brauchen, sodass sie mit der internationalen Konkurrenz mithalten können. Und wie Verbraucher, die auf ihre Finanzen beim Weihnachtseinkauf achten müssen, haben auch diese Unternehmen mit ihrer schwachen Finanzlage zu kämpfen.

Durch drastische Einsparungen und durch Subventionen der Regierung stehen die Chancen allerdings nicht schlecht, dass japanische Großkonzerne auf der Weltbühne wieder eine entscheidende Rolle spielen werden.

"Wenn sie dieses Mal nicht den Startschuss geben, werden sie definitiv im internationalen Wettbewerb zurückbleiben," sagt ING Securities Analyst Yoshihiro Shimada.

Toshiba, Japan´s größter Chiphersteller und das zweitgrößte Unternehmen dieser Art im internationalen Vergleich, verkündete heute, Investitionen in Milliardenhöhe in zwei neue Fabriken tätigen zu wollen, die Systemchips und Flash Speicherbausteine herstellen sollen ([Link "mehr dazu hier" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]). Systemchips sind kombinierte Bausteine, die vornehmlich in Digitalkameras und anderen Konsumelektronikgeräten Anwendung finden.

Fujitsu, Toshiba´s Partner im Bereich Systemchips, wird zusammen mit dem Konsumelektronikhersteller Sony eine moderne Fabrik für Systemchips bauen, so unbestätigte Presseberichte.

Die von Fujitsu geplante Fabrik wird erst die zweite Japan´s sein, die den modernen 300 Milimeter Standard bei der Herstellung von Wafern, dem Grundmaterial für Chips, verwenden wird. Gegenüber dem bisherigen 200 Milimeter Standard können aus 300 Milimeter Wafern die doppelte Anzahl von Chips gewonnen werden.

Internationale Schwergewichte wie Intel, Samsung Electronics und Taiwan Semiconductor Manufacturing machen große Schritte in der Planung solcher 300 Milimeter Wafer Fabriken, die bis zu $1.6 Milliarden kosten, aber Kostenersparnisse von bis zu 30% versprechen.

Im Kontrast zu ihren internationalen Kollegen haben japanische Chipunternehmen in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Schwäche im Sektor ihre ganze Kraft auf Fabrikenschließungen, Entlassungen und die Schließung verlustträchtiger Geschäftssparten verwendet.

Nun wird versucht, die verlorene Zeit aufzuholen, es werden Allianzen geschlossen, Resourcen zusammengelegt und moderne Fabriken geplant.

Elpida Memory, ein zu gleichen Teilen verteiltes Gemeinschaftsunternehmen zwischen NEC und Hitachi, wird ab März 2003 zwischen 40 und 70 Milliarden Yen in die Kapazitätsexpansion einer bestehenden 300 Milimeter Fabrik investieren.

Renesas Technologies, ein Gemeinschaftsunternehmen bestehend aus Hitachi's und Mitsubishi´s Chipoperationen, wird im April 2003 seine Geschäfte aufnehmen. Im ersten Jahr möchte Renesas 100 Milliarden Yen investieren, das ist doppelt so viel, wie beide Teilhaber insgesamt investieren werden.

Analysten sind der Meinung, dass das Timing der Japaner sehr gut gewählt sei, da der Markt nächstes Jahr voraussichtlich noch schwach bleiben, aber im Jahr 2004 zu einem neuen Höhenflug ansetzen wird.

"Wenn der Abschwung im Halbleitersektor sich nicht verlängert hätte, wären sie im internationalen Vergleich ins Hintertreffen gerutscht," sagt ING's Shimada. "Aber jetzt sieht das Timing exzellent aus."

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