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18:10 Uhr, 17.09.2015

Japan: Wirtschaftsaussichten trüben sich weiter ein

Die japanische Wirtschaft ist extrem exportlastig aufgestellt. Krankt der Außenhande, leidet die gesamte Volkswirtschaft darunter. Im August waren die Zahlen erneut enttäuschend.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Exporte bereiten weiter Sorgen. Die Ausfuhren legten zwar im August um 3,1 Prozent zum Vorjahr zu, wie das japanische Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten aber einen deutlich höheren Zuwachs von 4,3 Prozent erwartet. Im Juli waren die Exporte noch um 7,6 Prozent gestiegen. Grund für diese Entwicklung sei eine weniger stark wachsende Nachfrage aus dem schwächelnden China, wo das Wirtschaftswachstum zuletzt nachgelassen hatte.

Die Importe gingen im vergangenen Monat um 3,1 Prozent zurück. Vor allem die gesunkenen Rohölpreise dürften den Rückgang hauptsächlich verursacht haben. Damit fiel Defizit der japanischen Handelsbilanz fiel größer als angenommen. Im August lag es bei 569,7 Milliarden Yen, nach 268,4 Milliarden Yen im Juli. Ökonomen hatten für den August lediglich ein Defizit von 540,0 Milliarden Yen errechnet.

Die japanische Wirtschaft ist extrem exportlastig aufgestellt. Krankt der Außenhandel, leidet die gesamte Volkswirtschaft darunter. Die in letzter Zeit nachlassenden Exportvolumina sind ein Grund, dass sich die Wachstumsaussichten für Japan zusehends eintrüben. Die schwache Entwicklung hat nun auch die Ratingagentur Standard & Poor`s auf den Plan gerufen. S&P hat am Mittwoch Japans Kreditwürdigkeit von AA- auf A+ herabgestuft. Laut den Bonitätswächtern verfügt Japan zwar weiterhin über eine wohlhabende und diversifizierte Volkswirtschaft und über ein stabiles Finanzsystem. Allerdings sieht S&P die Schuldenlage angesichts der alternden Bevölkerung und der anhaltenden Deflation als sehr kritisch an. So liegt der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei knapp 250 Prozent. Er ist damit der höchste unter den Industriestaaten. Die Regierung dürfte mit ihrer Wirtschaftspolitik in den nächsten ein bis zwei Jahren kaum in der Lage sein, das Wachstum zu beleben und die Deflation zu bekämpfen, so die Analysten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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