Japan: Wirtschaftsaussichten trüben sich weiter ein
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Exporte bereiten weiter Sorgen. Die Ausfuhren legten zwar im August um 3,1 Prozent zum Vorjahr zu, wie das japanische Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten aber einen deutlich höheren Zuwachs von 4,3 Prozent erwartet. Im Juli waren die Exporte noch um 7,6 Prozent gestiegen. Grund für diese Entwicklung sei eine weniger stark wachsende Nachfrage aus dem schwächelnden China, wo das Wirtschaftswachstum zuletzt nachgelassen hatte.
Die Importe gingen im vergangenen Monat um 3,1 Prozent zurück. Vor allem die gesunkenen Rohölpreise dürften den Rückgang hauptsächlich verursacht haben. Damit fiel Defizit der japanischen Handelsbilanz fiel größer als angenommen. Im August lag es bei 569,7 Milliarden Yen, nach 268,4 Milliarden Yen im Juli. Ökonomen hatten für den August lediglich ein Defizit von 540,0 Milliarden Yen errechnet.
Die japanische Wirtschaft ist extrem exportlastig aufgestellt. Krankt der Außenhandel, leidet die gesamte Volkswirtschaft darunter. Die in letzter Zeit nachlassenden Exportvolumina sind ein Grund, dass sich die Wachstumsaussichten für Japan zusehends eintrüben. Die schwache Entwicklung hat nun auch die Ratingagentur Standard & Poor`s auf den Plan gerufen. S&P hat am Mittwoch Japans Kreditwürdigkeit von AA- auf A+ herabgestuft. Laut den Bonitätswächtern verfügt Japan zwar weiterhin über eine wohlhabende und diversifizierte Volkswirtschaft und über ein stabiles Finanzsystem. Allerdings sieht S&P die Schuldenlage angesichts der alternden Bevölkerung und der anhaltenden Deflation als sehr kritisch an. So liegt der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei knapp 250 Prozent. Er ist damit der höchste unter den Industriestaaten. Die Regierung dürfte mit ihrer Wirtschaftspolitik in den nächsten ein bis zwei Jahren kaum in der Lage sein, das Wachstum zu beleben und die Deflation zu bekämpfen, so die Analysten.
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