Japan: Wirtschaft scheint Mehrwertsteuererhöhung verdaut zu haben

Tokio (BoerseGo.de) - In Japan zeigt der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Juni wieder Wachstum an. Wie die Analyseinstitute Nomura/JMMA zu Wochenbeginn meldeten, stieg der Indexwert gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 51,1 Zähler an und hat damit die Erwartungen übertroffen. Nun stehen auch die viel beachteten Indexkomponenten für Neuaufträge und Produktion mit einer soliden Verbesserung gegenüber Mai wieder in der Wachstumszone.

Die Gesamtverbesserung entstand auch aus einem starken Anstieg der Einkäufe von Herstellern (51,1 Punkte nach 47,6 zuvor). Alles in allem deutet der Einkaufsmanagerindex darauf hin, dass sich der Verarbeitende Sektor Japans rasch von der vorübergehenden, durch die Mehrwertsteuererhöhung im April bewirkten Verlangsamung erholen konnte. Die Erhöhung der Verbrauchssteuer von fünf auf acht Prozent hatte den Index im April und Mai kurzfristig unter die Marke von 50 Punkten fallen lassen.

Das Bruttoinlandsprodukt Japans stieg von Januar bis März 2014 nach Regierungsangaben um revidiert 1,6 Prozent zum Vorquartal. Hochgerechnet auf das Jahr wuchs die japanische Wirtschaft um 6,7 (revidiert von 5,9) Prozent, während Analysten nur mit 5,6 Prozent gerechnet hatten. Vor der Steuererhöhung zogen Verbraucher und Unternehmen viele Anschaffungen vor. Insofern war das starke Wachstum ein Einmaleffekt. Für das zweite Quartal zeichnet sich ein Rückschlag ab, der den neuesten Indikatoren zufolge aber nicht so stark ausfallen dürfte wie zunächst befürchtet. Auch der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Kikuo Iwata, zeichnete ein positives Bild. Die Wirtschaft werde auf Wachstumskurs bleiben, da die Binnennachfrage robust bleiben und die Exporte wieder anziehen würden, sagte er in der vergangenen Woche.