Kommentar
16:56 Uhr, 28.09.2007

Japan: Wenig Bewegung bei Verbraucherpreisen<br /><br />

1. Die nationale Inflationsrate ist im August erwartungsgemäß von 0,0 % yoy auf -0,2 % yoy gefallen. Im Monatsvergleich lag die saisonbereinigte Veränderungsrate der Verbraucherpreise bei 0,2 %. Die Verbraucherpreise in der engen Abgrenzung ohne frische Lebensmittel sind ebenfalls erwartungsgemäß im August im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 % zurückgegangen. Der Monatsvergleich weist für die Kernrate einen Anstieg von 0,1 % aus.

2. Gegen ein deutliches Anziehen der nationalen Verbraucherpreise im nächsten Monat sprechen die bereits für September vorliegenden Verbraucherpreise aus dem Großraum Tokio. Diese sind mit -0,2 % in der Gesamtrate sowohl im Monatsvergleich als auch im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.

3. Die Inflationsentwicklung in Japan steht noch unter dem dämpfenden Einfluss der Rohstoffpreisentwicklung der letzten zwölf Monate. Dieser Effekt wird aber spätestens im Oktober auslaufen. Hiervon betroffen sind vor allem die Komponenten „Heizung, Strom und Wasser“ und „Transport und Kommunikation“. Das hohe Gewicht dieser zwei Komponenten im Verbraucherindex führt auch zu einem dämpfenden Einfluss auf die Inflationsrate. Die Preise für „Heizung, Strom und Wasser“ verzeichneten wie im Vormonat nur einen moderaten Anstieg von 0,2 % im Vorjahresvergleich. Die Preise für „Transport und Kommunikation“ sind in diesem Zeitraum um 0,2 % leicht zurückgegangen. Die volatile Komponente „Frische Lebensmittel“ verbilligte sich um 3,6 % yoy.

4. Die Detailergebnisse der übrigen Komponenten des nationalen Verbraucherpreisindex sehen wie folgt aus: Es stiegen die Preise in den Bereichen „Bekleidung und Schuhe“ (0,8 % yoy), „Bildung“ (0,7 % yoy), „Gesundheit“ (0,8% yoy). Die Preise in der Komponente „Sonstiges“ stiegen um 0,4 %. Dagegen verbilligten sich „Haushaltswaren“ (-1,8 % yoy), „Bücher und Freizeit“ (-1,2 % yoy) sowie das Schwergewicht im Verbraucherpreisindex „Wohnungsnutzung“ (-0,1 % yoy).

5. Die Inflationszahlen für den August stehen im Einklang mit den Erwartungen der BoJ, die immer wieder betont, an ihrem Kurs der geldpolitischen Normalisierung festhalten zu wollen. Interessant dürfte in diesem Zusammenhang der nächste Halbjahresbericht der BoJ werden, der Ende Oktober veröffentlicht wird. Es bleibt aber festzuhalten, dass die Verbraucherpreise für den August keine Trendwende bei der Inflationsentwicklung in Japan bedeuten und der BoJ eine Zinserhöhung im Oktober nicht erleichtern.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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