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12:41 Uhr, 25.01.2017

Japan steht wegen Handelsbilanzüberschuss mit den USA am Pranger

Japan zieht wegen seiner Handelsbilanzüberschüsse mit Amerika den Zorn des neuen Präsidenten Donald Trump auf sich. Dieser hatte das Land auch für angeblich unfaire Handelspraktiken angegriffen.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Der Dezember scheint ein guter Monat für Japans Exportwirtschaft gewesen zu sein. Gegenüber dem Vorjahr legte der Wert der Ausfuhren erstmals seit über einem Jahr wieder zu. Gute Geschäfte mit China und der billigere Yen beförderten den Handel. Im Dezember ist das Exportvolumen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt um 5,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, teilte das japanische Finanzministerium mit. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Juli 2015. Im Handel mit China kam es zu einem Rekordvolumen von 1,3 Bio. Yen. Außerdem habe das jüngste Anziehen der Weltwirtschaft beflügelt.

Auf einem anderen Blatt steht der anhaltende Rückgang der Importe. Das rohstoffarme Land muss für seine Energieversorgung große Mengen an Öl und Gas einführen, zumal seit der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 die Kernkraftwerke größtenteils abgeschaltet sind. Die Einfuhren sind im Dezember um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Japan erzielte damit unterm Strich einen Überschuss in der Handelsbilanz von bereinigt 356,7 Mrd. Yen und unbereinigt 641,4 Milliarden Yen. Beides liegt deutlich über den Markterwartungen.

Im gesamten Jahr 2016 hat Japan erstmals seit sechs Jahren wieder einen Handelsbilanzüberschuss erwirtschaftet. Wie das Finanzministerium weiter mitteilte, belief sich der Überschuss auf 4,07 Bio. Yen, das sind umgerechnet 33 Mrd. Euro. Der erreichte Überschuss gründet zum großen Teil darauf, dass die Öl- und Gaseinfuhr Japans im vergangenen Jahr deutlich billiger wurde. Der Wert der Importe sank im vergangenen Jahr um 15,9 Prozent auf 66 Bio. Yen. Japans Exporterlöse sanken erstmals seit vier Jahren, um 7,4 Prozent auf rund 70 Bio. Yen.

Der bilaterale Überschuss Japans im Warenhandel mit den USA betrug im vergangenen Jahr 6.834 Mrd. Yen und war damit der höchste im Handel mit einem anderem Land. Das Land zieht wegen seiner Handelsbilanzüberschüsse mit Amerika den Zorn des neuen Präsidenten Donald Trump auf sich. Dieser hatte nicht nur den transpazifischen Freihandelspakt TPP aufgekündigt, was Japan trifft. Er hatte Japan auch für angeblich unfaire Handelspraktiken an den Pranger gestellt. Die Regierung in Tokio reagierte auf den Vorwurf, dass Japan keinen Einfuhrzoll auf amerikanische Waren erhebt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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