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14:08 Uhr, 20.05.2019

Japan: Kein überzeugendes Wachstum

Auf den zweiten Blick kam es in Japan nur zu einer technischen Erholung. Der als wenig dynamisch zu bezeichnende Nettoexport sorgte für einen Wachstumsschub.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Wirtschaft überrascht nur auf den ersten Blick positiv: Das Bruttoinlandsprodukt ist im Zeitraum Januar bis Ende März wider Erwarten um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal angestiegen. Am Markt wurde mit einer Schrumpfung gerechnet. Auf annualisierter Basis legte die Wirtschaftsleistung im vergangenen Quartal um 2,1 Prozent zu. Die Wirtschaft wuchs, obwohl die Kapitalausgaben der japanischen Unternehmen um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal sanken. Auch der Export ging um 2,4 Prozent zurück. Ebenso der Privatkonsum, der um 0,1 Prozent schrumpfte.

Der mit großem Abstand bedeutsamste positive Wachstumsbeitrag kam von den Importen. In den ersten drei Monaten sind die Einfuhren nach Japan stärker gesunken als die Exporte. Die Importe sanken um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Solch einen Rückgang gab es seit 2009 nicht mehr. „Im Endeffekt sorgte dieser eher als wenig dynamisch zu bezeichnende Nettoexport für einen rein technischen Wachstumsschub", kommentierte Experte Bernd Krampen von der NordLB. Japans Außenwirtschaft müsse möglicherweise bereits dem Handelskonflikt zwischen den USA und China und der schwächeren Konjunktur in China „den ersten Tribut zollen“, so Krampen. Die weiteren positiven Wachstumsbeiträge kamen von Staatsinvestitionen und den Lagerinvestitionen.

„Eine Normalisierung der zu hohen Lagerinvestitionen sowie ein möglicher positiver Rückpralleffekt bei den Importen könnten zu einer Schrumpfung im zweiten Quartal führen“, erwartet die DekaBank. In der zweiten Jahreshälfte dürfte die bislang geplante Anhebung der Verbrauchsteuer für weitere Unruhe sorgen. Nach Einschätzung von DekaBank-Expere Rudolf Besc „fühlt sich das Wachstum nicht überzeugend kräftig an".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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