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11:34 Uhr, 29.10.2012

Japan: Investmentbank Nomura steigert Gewinn und Ertrag

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Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Investmentbank Nomura Holdings hat am heutigen Montag ihre Zahlen für das vierte Quartal ausgewiesen. Demnach konnte die größte Investmentbank Japans das vierte Quartal in Folge mit einem Gewinn abschließen. Auch der Ertrag konnte deutlich gesteigert werden. Beflügelt wurde das Geschäft von einem starken Anleihengeschäft, während sich das Aktiengeschäft schwach zeigte.

Der Konkurrent von Daiwa Securities Group wies einen Nettogewinn von 2,81 Milliarden Yen für den Zeitraum von Juli bis September aus, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 46,09 Milliarden Yen verbucht werden musste. Analysten hatten im Vorfeld aber mit einem noch höheren Gewinn von 5,7 Milliarden Yen gerechnet.

Der Gewinn wurde hauptsächlich durch Geschäfte im Anleihengeschäft und mit anderen Fixed Income-Instrumenten eingefahren. Auch US-Investmentbanken wie Morgan Stanley und JP Morgan & Chase konnten deutlich vom Anleihengeschäft profitieren.

Der Gewinn im Fixed Income-Bereich konnte im Jahresvergleich auf 88,6 Milliarden Yen verdoppelt werden. Dadurch konnte die Wholesale-Sparte, zu der auch das Investmentbanking zählt, einen moderaten Gewinn von 200 Millionen Yen vorweisen, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 70,7 Milliarden Yen verbucht wurde. Der Ertrag im Fixed Income-Geschäft wurde mit 137,1 Milliarden Yen ausgewiesen. Das entspricht einer Steigerung von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Damit konnte der Rückgang im Aktiengeschäft mehr als ausgeglichen werden. Hier wurde ein Rückgang des Ertrags von 4 Prozent im Jahresvergleich notiert. Der Benchmark-Index, der Nikkei 225, sank im Zeitraum von Juli bis September um 1,5 Prozent.

Insgesamt konnte der Ertrag von 377,8 Milliarden Yen im Vorjahresquartal auf 461,2 Milliarden Yen erhöht werden.

Nomura verlor außerdem durch einen Insiderskandal an Gewicht im IPO-Geschäft. So erhielt Nomura nur noch die Rolle eines Junior-Partners bei dem Börsengang von Japan Airlines im September. Der IPO im Volumen von 8,5 Milliarden Dollar war der weltweit zweitgrößte IPO im Jahr 2012.

Außerdem kündigte Nomura bereits im August, nach einer Analyse des neuen CEO Koji Nagai (der ab 1. August im Amt ist, der Vorgänger musste aufgrund des Insiderskandals seinen Hut nehmen), zusätzliche Kostensenkungen im Volumen von 1 Milliarden Dollar an. Die Auswirkungen dieser Kostensenkungen dürften sich im Januar-Quartal 2013 oder zu Beginn des Geschäftsjahres 2013/14 (per Anfang April) auswirken, wie Nomura Chief Financial Officer Junko Nakagawa in einer Pressekonferenz mitteilte.

Die Kostensenkungen sollen hauptsächlich im Ausland im Bereich Investmentbanking stattfinden. Dabei sollen rund die Hälfte der Kosteneinsparungen in Europa erfolgen, wo die Bank im Vorjahr einen Verlust von nahezu 1 Milliarde Dollar aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise hinnehmen musste.

CEO Nagai will daher in Zukunft den Fokus verstärkt auf die schnell wachsenden Märkte in Asien legen. Jedoch wies er in einem Reuters-Interview im Vormonat darauf hin, dass es zwei bis drei weitere Jahre in Anspruch nehmen wird, bevor Nomura in dieser Region signifikante Gewinne generieren kann.

Einen Ausblick auf das Gesamtjahr (per Ende März) teilte Nomura nicht mit. Analysten rechnen mit einem Nettogewinn von 58 Milliarden Yen, nach einem Gewinn von 11,6 Milliarden Yen im Vorjahr.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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