Japan hat die Nase vorn
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Bei japanischen Unternehmen hat das Vertrauen in die Geschäftsentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten weltweit am stärksten zugenommen. Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Umfrage „A Micro View on Macro Divergence“ von Fidelity Worldwide Investment, an der insgesamt 159 Aktien- und Anleiheanalysten der Fondsgesellschaft teilgenommen haben. Die Umfrage basiert auf Gesprächen der Analysten mit Entscheidungsträgern von Unternehmen. Die Investmentexperten von Fidelity besuchen jedes Jahr rund 17.000 Unternehmensmeetings.
Insgesamt geben 30 Prozent der befragten Analysten an, dass die von ihnen untersuchten Firmen aktuell höheres Vertrauen in die Geschäftsentwicklung haben als vor zwölf Monaten. Im Vorjahr waren es 43 Prozent. Der „Fidelity Global Sentiment Index“ fiel leicht von 6,4 Punkten im Jahr 2014 auf aktuell 5,7 Punkte. Der Index setzt sich aus fünf Einzelindizes zusammen: dem Vertrauen in die Geschäftsentwicklung, den geplanten Kapitalinvestitionen eines Unternehmens, der erwarteten Rendite, der Bilanzstärke und der Dividendenpolitik. Die Antworten werden auf einer Skala von eins bis zehn mit zehn als positivstem Wert dargestellt und basierend auf der Marktkapitalisierung des jeweiligen Sektors aggregiert.
Mit einem „Global Sentiment Index“ von 7,1 Punkten führt Japan das Ranking der Regionen an, vor Europa (5,8 Punkte) und den USA (5,6 Punkte). „Die Tatsache, dass Japan als stärkste Region eingeschätzt wird, überrascht. Es scheint, dass die von Premierminister Abe angestoßenen Reformen nun ihre Wirkung entfalten und in der Realwirtschaft angekommen sind“, sagt Henk-Jan Rikkerink, Leiter Aktienresearch von Fidelity. „Aber auch in Europa überwiegt der verhaltene Optimismus durch die starken Fundamentaldaten der Unternehmen, niedrigere Ölpreise und den billigeren Euro. In den USA bescheinigen die Analysten den Unternehmen insgesamt eine stabile Lage.“
Konkret gibt jeder zweite Japan-Analyst (50 Prozent) an, das Vertrauen in die Geschäftsentwicklung sei bei den von ihnen untersuchten Firmen in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen – deutlich mehr als in den USA (37 Prozent) und Europa (29 Prozent). Führend ist Japan auch bei den geplanten Kapitalinvestitionen: 80 Prozent der Japan-Analysten erwarten gleichbleibende oder leicht erhöhte Kapitalinvestitionen (USA: 74 Prozent, Europa: 64 Prozent). Auch bei der erwarteten Kapitalrendite sind die Analysten optimistisch: Drei von vier Analysten (75 Prozent) gehen von einer steigenden Kapitalrendite der Unternehmen aus. In Europa sind es nur 36 Prozent, in den USA geht nur jeder vierte Analyst von einer höheren Rendite aus (23 Prozent).
Ähnlich positiv sieht es für Japan bei der Bilanzstärke aus: 70 Prozent der Japan-Analysten bescheinigen den von ihnen untersuchten Unternehmen gesündere Unternehmensbilanzen gegenüber dem Vorjahr, etwas mehr als in Europa (67 Prozent). In den USA sieht das nur jeder zweite Analyst (50 Prozent) so. „Bei diesen starken Unternehmensbilanzen erwarten die Analysten auch steigende Dividendenzahlungen. Drei von vier befragten Analysten gehen davon aus, dass die japanischen Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten ihre Ausschüttungen erhöhen werden“, so Rikkerink. Demgegenüber erwarten 47 Prozent der Analysten erhöhte Dividenden in den USA und 31 Prozent in Europa.
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