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08:44 Uhr, 23.10.2001

Japan größter Verlierer

Die Axa Investment Managers haben ihre Wachstumserwartungen für die japanische Wirtschaft deutlich um einen Prozentpunkt gesenkt. Sie rechnen jetzt damit, dass das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um 0,6 Prozent schrumpft. Eine bereits lahmende Wirtschaft, anhaltender Pessimismus und ein stark zurückgehender Export machten Japan zum größten Verlierer der gegenwärtigen Situation, so die Experten.
Vor allem die negativen Effekte der Anschläge in den USA auf den Welthandel würden das ostasiatische Land treffen. Die Prognosen für das Wachstum in den USA seien bereits stark zurückgenommen worden. Dies und eine schwache Nachfrage der Amerikaner bedeuteten, dass japanische Unternehmen nicht mehr so viel in die USA exportierten könnten. Und Japan sei hiervon in hohem Maße abhängig, sehr viel stärker als Europa, erklären die Fondsmanager. Daher werde ein weiterer Rückgang direkt negativ auf Konsum und Investitionen in Japan durchschlagen.

Auch die Fondsmanager der DWS meinen, dass die labile Wirtschaftslage in Japan stärker als andere Länder von den konjunkturellen Folgen der Anschläge in den USA betroffen ist. Als Grund sehen sie ebenfalls die starke Exportabhängigkeit. Die Gewinnprognosen japanischer Unternehmen seien bereits deutlich nach unten korrigiert worden. So werde zum Beispiel im Sektor Elektrotechnik mit einem drastischen Rückgang der Gewinne von über 60 Prozent in diesem Jahr gerechnet.

Alles komme nun darauf an, wie schnell und in welchem Maße die Koizumi-Administration die Strukturreformen auch wirklich einleitet. Seitens der Regierung seien jedoch bisher noch keine zügigen Reformschritte oder überzeugenden Konjunkturmaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden. In Anbetracht der langsamen Reformschritte, der Konjunkturabkühlung und der internationalen Unsicherheiten sehen die DWS-Experten daher kurz- bis mittelfristig weiteres Rückschlagpotenzial für den japanischen Aktienmarkt.

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