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12:09 Uhr, 03.07.2012

Japan: Fluggesellschaft ANA mit Kapitalerhöhung

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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) führt eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe durch. Die Airline will noch in diesem Monat 200 Milliarden Yen (rund 1,99 Milliarden Euro) durch eine Neuemission von Aktien einnehmen. Das Geld soll für den Kauf neuer Flugzeuge und Investitionen in neue internationale Flugstrecken verwendet werden.

ANA sieht sich einem erhöhten Konkurrenzdruck durch Billigflieger, sowie durch die nach der Insolvenz wieder aufgestiegene Japan Airlines (JAL) ausgesetzt. JAL plant im September wieder an die Börse zu gehen und rund 6,4 Milliarden Euro einzunehmen. ANA möchte seine Kapitalerhöhung noch vor dem IPO des Konkurrenten durchführen. Die Kapitalerhöhung hat am heutigen Dienstag begonnen und die Notierungen für die neuen Aktien soll zwischen dem 18. und 20. Juli mitgeteilt werden, so die Airline.

„Der Unterschied zwischen den Bilanzen beider Unternehmen (ANA und JAL) ist bedeutend“, teilte Nicholas Cunningham, Analyst für den Transportsektor bei Macquarie Capital Securities in Tokio, bereits vor der ANA-Ankündigung mit. „Obwohl wir nicht sagen würden, dass die Bilanz von ANA schwach ist, könnte der Unterschied die Investoren doch dazu verleiten den Fokus auf JAL zu richten“. Die Relation von Nettoverschuldung zum Eigenkapital lag bei ANA per Ende März bei 1,6, während JAL eine Relation von 0,2 aufwies, so Cunningham.

Die JAL meldete im Januar 2010 Insolvenz an und musste vom japanischen Staat gerettet werden. Das Unternehmen hatte damals Schulden in Höhe von 2,32 Billionen Yen angehäuft. Danach arbeitete JAL an seiner Sanierung und konnte im Geschäftsjahr bis Ende März 2012 einen Nettogewinn von 2,3 Milliarden Dollar einfliegen. Die Marktkapitalisierung der Airline würde sich nach dem Börsengang im September auf 600 bis 700 Milliarden Yen belaufen. Damit würde JAL höher bewertet werden als All Nippon Airways mit einer Marktkapitalisierung von rund 550 Milliarden Yen, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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