Japan: Flaues Wirtschaftswachstum schürt Zweifel an "Abenomics"
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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2013 deutlich schwächer gewachsen als gedacht. Laut Angaben der Regierung von diesem Montag erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt zwischen Oktober und Dezember im Jahresvergleich lediglich um 1,0 Prozent, währen die meisten Ökonomen von einem Wachstum zwischen 2 und 2,8 Prozent ausgegangen waren. Im vorangegangen Quartal expandierte die Wirtschaft noch mit einer Jahresrate von 1,1 Prozent. Im Quartalsvergleich legte die Wirtschaft im vierten Quartal um 0,3 Prozent zu.
Die enttäuschenden Daten schüren Zweifel, dass der wirtschaftspolitische Kurs von Ministerpräsident Shinzo Abe, der Japan aus dem Konjunkturtal bringen will, tatsächlich Wirkung zeigt. Außerdem könnte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht robust genug aufgestellt sein, um eine für April geplante Erhöhung der Verbrauchssteuer von 5 auf 8 Prozent zu verdauen.
Nach Ansicht von Ökonomen sollten nun die Unternehmen des Landes Löhne und Gehälter deutlich anheben, um den Konsum zu stärken. Nicht zuletzt dank der rasanten Abwertung des Yen konnten exportorientierte Großunternehmen hohe Profite einfahren. Im Frühjahr stehen Lohnverhandlungen der Konzerne mit den Gewerkschaften an. Der private Konsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, legte im Berichtsquartal um real 0,5 Prozent zu. Die Exporte stiegen nur um 0,4 Prozent. Dazu trug ein Rückgang der Ausfuhren auf den wichtigen US-Markt bei.
Ungeachtet der gesamtwirtschaftlichen Datenlage präsentiert sich die japanische Industrie weiterhin stark. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Tokio erhöhte sich die Kapazitätsauslastung der Unternehmen im Dezember (endgültig) um 2,2 Prozent. Die Vorabschätzung der Ökonomen lag bei einem Rückgang um 0,5 Prozent. Die Industrieproduktion ist in der endgültigen Fassung im Dezember um 0,9 Prozent gestiegen, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im November. Dichtes Schneetreiben bremst allerdings derweil bei Japans Autobauern Teile der heimischen Produktion aus, was sich auf die Auslastungsdaten im Februar insgesamt negativ auswirken dürfte. Weil einige Fabriken nicht mehr von ihren Lieferanten versorgt werden können, halten mehrere Hersteller die Produktionsbänder an. Schwere Schneefälle hatten am Wochenende mehrere Menschen in Japan in den Tod gerissen.
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