Japan: Das Jahr 2007 endet mit kräftigem Wachstum
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1. Wieder einmal war die japanische Volkswirtschaft für eine positive Überraschung gut. Das reale Bruttoinlandsprodukt expandierte im vierten Quartal um 0,9 % im Vergleich zum Vorquartal, und damit deutlich stärker als von den Märkten und uns erwartet (Bloomberg-Median: 0,4 %, DekaBank: 0,5 %). Allerdings ist die positive Überraschung im Wesentlichen auf den ausgeprägt negativen BIP-Deflator zurückzuführen. Er lag im dritten Quartal bei -1,3 % yoy. In nominaler Rechnung legte das Bruttoinlandsprodukt lediglich um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal zu.
2. Die stärksten Wachstumstreiber waren die Exporte und die gewerblichen Investitionen. Beide lieferten Wachstumsbeiträge von jeweils 0,5 Prozentpunkten. Japan profitiert bei der Exportaktivität weiterhin von seiner Lage inmitten einer wachstumsstarken Region. Da die Importe nur leicht zulegten, war ihre Bremswirkung beim Außenhandel kaum spürbar, der Außenbeitrag insgesamt schob mit 0,4 Prozentpunkten. Die enorme Stärke der gewerblichen Investitionen konnte sowohl den erneuten Einbruch beim Wohnungsbau (-9,1 % qoq) als auch den Rückgang bei den Staatsinvestitionen um 0,7 % mehr als kompensieren. Der private Konsum stieg wie von uns erwartet lediglich moderat um 0,2 %, der staatliche Konsum war dagegen überraschend stark mit einem Plus von 0,8 %.
3. Für das Gesamtjahr 2007 ergab sich ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,1 %. Damit lag der Zuwachs zum vierten Mal in Folge über dem Potenzialwachstum von etwa 1,8 %.
4. Der kurzfristige Ausblick für Japan ist eher verhalten. Zwar ist Japan relativ wenig betroffen von den Ausläufern der US-Kreditkrise. Doch wird die weltweite Wachstumsdelle im ersten Halbjahr 2008 auch in Japan ihre Spuren hinterlassen. Insgesamt stehen die Chancen jedoch gut, dass der inzwischen auf soliden binnenwirtschaftlichen Beinen stehende Aufschwung noch eine geraume Zeit anhält.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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