Japan: BIP-Wachstum in Q3 kräftig
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1. Die Wachstumsschwäche in Japan zur Jahresmitte 2007 war nur ein vorübergehendes Phänomen. Das reale Bruttoinlandsprodukt expandierte im dritten Quartal mit 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal wieder kräftig, ja sogar ein wenig stärker als von den Märkten und uns erwartet (Bloomberg-Median: 0,5 %, DekaBank: 0,3 %). Leider ist noch immer ein Teil des realen Wachstums der Volkswirtschaft auf ein rückläufiges Preisniveau zurückzuführen: Der BIP-Deflator verharrte im dritten Quartal bei -0,3 % yoy. Die BIP-Komponenten deuten in ihrer Entwicklung darauf hin, dass die Aussichten für das vierte Quartal sich leicht eintrüben.
2. Positiv überrascht hat im dritten Quartal der starke Wachstumsbeitrag vom Außenhandel. Die Exporte nahmen mit 2,9 % qoq kräftig zu, während die Importe sich mit 0,5 % qoq schwächer entwickelten als erwartet. Aus der Kombination von starken Exporten und schwachen Importen ergibt sich ein kräftiger Wachstumsschub von 0,4 Prozentpunkten. Doch gerade diese Komponente deutet auf eine langsamere Gangart im vierten Quartal hin. Die Konjunktur in einigen wichtigen Handelspartnerländern wie den USA und Euroland dürfte sich im vierten Quartal merklich abschwächen und daher die Exporttätigkeit weniger stark stützen. Auch die Lagerinvestitionen trugen mit 0,1 Prozentpunkten überraschend zum Wachstum bei. Weitere Wachstumsimpulse kamen erwartungsgemäß von den robusten privaten Konsumausgaben (0,3 % qoq) und vom staatlichen Konsum (0,3 % qoq). Die Investitionen lieferten insgesamt keinerlei Wachstumsimpulse. Neben den Lagerinvestitionen expandierten zwar erfreulicherweise die gewerblichen Investitionen (capex) nach zwei schwachen Vorquartalen wieder deutlich (1,7 % qoq). Doch die rückläufigen Staatsinvestitionen (-2,6 % qoq) und der Einbruch bei den Wohnungsbauinvestitionen (-7,8 %) haben dies ausgeglichen. Letzteres ist auf einen Sondereffekt zurückzuführen: Die Regierung hat das Verfahren für Baugenehmigungen gestrafft. Die neue Regelung führte jedoch zu einer ungewollt starken Bremsung des Wohnungsbaus im dritten und vermutlich auch im vierten Quartal. Diese Rückgänge stellen aber keine Wohnungsbaurezession im eigentlichen Sinne dar.
3. Die heutigen Zahlen führen zusammen mit der Revision der Vergangenheit zu einem Abwärtsrisiko für unsere aktuelle BIP-Prognose für das Jahr 2007 von 2,1 %. Der Ausblick für das vierte Quartal ist zwar weiterhin positiv, doch dürfte sich die Wachstumsdynamik im Vergleich zum dritten Quartal abschwächen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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