Japan: Abenomics-Kurs wird beibehalten
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Aufmerksamkeit vieler Anleger ruht nach wie vor auf Japan. Anziehende Renditen für japanische Staatsanleihen liefen im Mai den Bestrebungen der BOJ zuwider, die nominalen Renditen zu drücken. Kursverluste japanischer Aktien und ein Wertanstieg des japanischen Yen sprachen ebenfalls dafür, dass aggressive politische Schritte zur Ankurbelung der Konjunktur (nach Premierminister Shinzo Abe „Abenomics“ genannt) kaum reibungslos vonstattengehen dürften, wie die Experten des Global Fixed Income Teams von Franklin Templeton Investments in ihrem Marktkommentar „Globale Märkte im Fokus“ schreiben.
Insbesondere hätten viele Inhaber japanischer Staatsanleihen auf die Befürchtung reagiert, dass die BOJ über ihr für die nächsten zwei Jahre gesetztes Inflationsziel von zwei Prozent durch Verkäufe hinausschießen könnte. Die neuerliche Volatilität habe das Augenmerk auch wieder auf das Engagement japanischer Banken in japanischen Staatsanleihen gelenkt, und auf die Fähigkeit des Staates, seine Verbindlichkeiten zu bedienen, die sich Ende 2012 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf 134 Prozent des BIP beliefen, heißt es weiter.
„Wie immer sollte das alles unserer Ansicht nach in die richtige Perspektive gesetzt werden. Derzeit haben die Verkäufer den Markt für japanische Anleihen für sich, da das unbefristete Anlagenkaufprogramm der BOJ Anfang Juni noch nicht angelaufen war. Die BOJ hat den jüngsten Anstieg der Anleiherenditen wahrgenommen und versprochen, sie aktiv zu drücken. Das könnte bedeuten, dass die Zentralbank ihr umfangreiches unbefristetes Anleihenkaufprogramm lange vor dem ursprünglich geplanten Termin im Januar 2014 startet. Fiskalpolitische und aufsichtsrechtliche Reformen, die in den kommenden Wochen zur Ausarbeitung anstehen, sollten den Marktteilnehmern hoffentlich ebenfalls vermitteln, dass der Abenomics-Kurs beibehalten wird“, so die Experten von Franklin Templeton Investments.
Jedenfalls sorge sich BOJ-Chef Haruhiko Kuroda nach eigener Aussage nicht weiter um mögliche Instabilität des Finanzsystems, selbst wenn die Renditen kräftig steigen sollten – solange ein solcher Anstieg mit einem Anziehen der Konjunktur und der Preise einhergehe. „Diesbezüglich ist anzumerken, dass schon allein die Aussicht auf geldpolitische Anreize Konsumlust und Geschäftsklima verbessert hat. Auch die Kreditvergabe der Banken ist gestiegen, während das japanische BIP im ersten Quartal 2013 mit einer Jahresrate von 4,1Prozent gewachsen ist“, so der Marktkommentar.
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