Japan: Abe geht Risiken ein
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Rotterdam (BoerseGo.de) - Die dreiprozentige Umsatzsteuererhöhung in Japan hat erwartungsgemäß zu einer Konjunkturverlangsamung geführt, die allerdings stärker ausgefallen ist als allgemein vorhergesagt. Dies hat Zweifel an der für Oktober 2015 vorgesehenen Erhöhung der Steuer um weitere zwei Prozent aufkommen lassen. Allerdings beschloss Japans Notenbank (BoJ) überraschend, ihr Quantitative-Easing-Programm deutlich auszuweiten und jährlich Staatsanleihen im Wert von 80 Billionen Yen zu kaufen. Dies führte unmittelbar zu einer weiteren Abwertung des Yens, wie der Investmentmanager Robeco in seinem Kapitalmarktausblick für 2015 schreibt.
Zwei Wochen später habe Ministerpräsident Abe die Steuererhöhung auf 2017 verschoben und Wahlen angekündigt, und es sei nicht sicher, ob die Bank of Japan (BoJ) darüber glücklich sei. Mit diesem Schritt habe Abe das Bekenntnis seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) zu seiner als Abenomics bekannten Wirtschaftspolitik ernsthaft in Frage gestellt. Angesichts eines Schuldenstands von 240 Prozent des BIP dürfte das Unbehagen über die langfristige Tragbarkeit von Japans Staatsfinanzen zunehmen, heißt es weiter.
„Wir rechnen 2015 mit einer weiteren Abschwächung der japanischen Währung, wodurch das Wirtschaftswachstum angeregt und eine leichte Inflation (durch die Verteuerung der Importe) ausgelöst werden dürfte. Die Anleiherenditen sollten weiter niedrig bleiben. Die Unternehmen werden sich mit Investitionen vermutlich zurückhalten, solange die Aussichten für das langfristige reale Wirtschaftswachstum schwach bleiben“, so die Robeco-Experten.
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